Neues Dach für den Dresdner Hauptbahnhof: Schluss mit der Flickschusterei

Dresden - Die Arbeiten am neuen Membrandach des Dresdner Hauptbahnhofs laufen auf Hochtouren. In den vergangenen Monaten wurden die ersten Membran-Folien ausgerollt. Nach der Winterpause sollen dann auch Schutz-Abdeckungen installiert werden, damit es nicht erneut zu Rissen kommt.

Der Dresdner Hauptbahnhof mit seinem einzigartigen Membrandach, das bis 2025 komplett ausgetauscht wird.
Der Dresdner Hauptbahnhof mit seinem einzigartigen Membrandach, das bis 2025 komplett ausgetauscht wird.  © Steffen Füssel

Zur Erinnerung: 2006 hatte der Hauptbahnhof sein preisgekröntes Textil-Dach erhalten - nach einem Entwurf des britischen Stararchitekten Norman Foster, 87).

Doch schon nach wenigen Wintern riss die dünne Membran-Haut an mehreren Stellen, später glich das Dach einem Flickenteppich.

Die Deutsche Bahn (DB) hatte rund 92 Millionen Euro investiert, einigte sich außergerichtlich mit den Beteiligten und entschloss sich 2019, das lichtdurchlässige Membrandach komplett auszutauschen. Diese Arbeiten kosten 44 Millionen Euro und sollen bis 2025 beendet sein.

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"Rund ein Viertel der Gesamtfläche ist geschafft", sagt nun Bahnhofsmanager Heiko Klaffenbach (56).

DB-Projektleiter Andreas Bach (55) in luftiger Höhe an der Nordseite, wo die neuen Membran-Folien bereits ausgerollt wurden.
DB-Projektleiter Andreas Bach (55) in luftiger Höhe an der Nordseite, wo die neuen Membran-Folien bereits ausgerollt wurden.  © Thomas Türpe
Ein Arbeiter erledigt Restarbeiten auf dem Dach.
Ein Arbeiter erledigt Restarbeiten auf dem Dach.  © Thomas Türpe

Der Dresdner Hauptbahnhof soll keinen neuen Dachschaden bekommen

Bahnhofsmanager Heiko Klaffenbach (56) mit einer Glasfaser-Rolle, aus der die Membranen gefertigt werden.
Bahnhofsmanager Heiko Klaffenbach (56) mit einer Glasfaser-Rolle, aus der die Membranen gefertigt werden.  © Thomas Türpe

Industriekletterer montierten die neue Membran aus Glasfaser mit Teflon-Beschichtung am Tragwerk um den Bereich der Eingangshalle an der Nord- und Südseite. Die alte Dachhaut wurde entfernt und gilt als "gefährlicher Abfall". Sie wird als Sondermüll größtenteils verbrannt.

Damit ein erneuter Dachschaden ausbleibt und die Membran nicht durch aufliegende Eis- und Schneemassen reißt, werden ab März über einigen Stellen transparente Stahl-Glas-Abdeckungen installiert. Diese können jeweils bis zu 33 Tonnen aushalten.

"Anders als früher können wir die Membranspannung auch manuell straffen oder lockern", sagt DB-Projektleiter Andreas Bach (55). Auch das verstärke die Tragfähigkeit.

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Im kommenden Jahr werden weitere Membran-Folien ausgerollt, bis zum Abschluss der Arbeiten wird eine Fläche von 33.000 Quadratmetern erneuert. Im Zugverkehr soll es auch weiter keine Einschränkungen geben.

Titelfoto: Steffen Füssel

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