NPD-Mann als Pförtner! Neuer Wirbel bei Sachsens Verfassungsschutz
Dresden - Wird der Sächsische Verfassungsschutz wieder einmal zur Lachnummer? Hartmut Krien (66) saß zwischen 2004 und 2019 als NPD-Mitglied im Dresdner Stadtrat. Trotzdem war es nicht er, der akribisch beobachtet wurde - stattdessen soll der rechtsgesinnte Politiker in aller Ruhe den Verfassungsschutz beobacht haben können!
Denn der 66-Jährige wurde trotz seines rechtsextremen Gedankenguts vom Land Sachsen an der Pforte, die den Zugang zum Behördenareal von Polizeiverwaltungsamt, Landeskriminalamt (LKA) und Landesverfassungsschutz regelt, eingesetzt.
Dies bestätigte das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) Sachsen in einer Stellungnahme. Zuvor hatte die Bild berichtet, Krien sei Pförtner beim Sächsischen Verfassungsschutz gewesen.
2019 und 2020 wurde Krien sogar namentlich in den Verfassungsschutzberichten des Bundes als Bundes-Chef der "Kommunalpolitischen Vereinigung der NPD" genannt - er war dem Verfassungsschutz also bekannt!
"Dass Personen, die bei der NPD tätig sind, im Bewachungsgewerbe bei polizeilichen Behörden eingestellt werden, darf nicht sein", sagte dazu Sachsens neuer Innenminister Armin Schuster (61, CDU).
Immerhin: Inzwischen ist Krien den Job - den er niemals hätte bekommen dürfen - wieder los. "Seitens des LKA erfolgte am 12. Mai 2022 die Aufforderung an das Bewachungsunternehmen, die benannte Person ab sofort nicht mehr in der Liegenschaft des LKA sowie in sämtlichen anderen Liegenschaften der sächsischen Polizei einzusetzen" teilte das LfV mit.
Titelfoto: Thomas Türpe