Baustellen-Report: Alles neu bei der "Scheune"
Dresden - Mit der Sanierung der "Scheune", dem Herzstück der Dresdner Neustadt, wagte die Stadt ein Pilotprojekt: Mittels modernster Technik (BIM) wurden die Daten des Bauwerks im Vorhinein digital erfasst und daraus ein virtuelles Modell gewonnen. In den kommenden Tagen wird der Wiederaufbau real.
Laut Stephan Kühn (43, Grüne) läuft alles nach Plan. Sowohl der finanzielle Rahmen von rund 7 Millionen Euro als auch die Fertigstellung 2025 sollen eingehalten werden.
"Die Scheune ist ein wichtiger kultureller Anlaufpunkt im Herzen der Neustadt. Wir bringen das Veranstaltungshaus auf den neusten Stand der Technik", so der Baubürgermeister.
Hauptgrund für die Sanierung waren bautechnische und statische Mängel, aber auch die fehlende Barrierefreiheit.
Nach der inneren und anschließend statischen Entkernung beginnt die Scheune nun wieder in Tiefe und Breite zu wachsen.
Dabei wurde eine Bautechnik namens "Building Information Modelings" (BIM) verwendet: "Wir haben Baupläne in den PC eingespielt und dann ein digitales Modell der Scheune erhalten. Da es ein Altbau ist, sind die Decken, Böden und Wände aber nicht eben oder gerade. Das weiß das Programm aber nicht. Wir haben mit unseren menschlichen Erfahrungen nachgeholfen", berichtet Projektleiter Jens Lerch (51).
Scheune soll am Ende erstmals wirklich aussehen wie eine Scheune
Die digitalen Daten von BIM vereinfachen zudem die Instandhaltung des Objekts, so Lerch.
Das Haus wird an der nördlichen Seite (zur Louisenstraße hin) einen Anbau von neun Metern mit Keller erhalten und um drei Meter auf den Längsseiten erweitert.
Höhe und Dachneigung bleiben erhalten.
Durch das Anbringen einer Holzfassade soll der Kulturraum dann erstmals tatsächlich aussehen wie eine Scheune ...
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe