Beschlossen! Neuer Schulnetzplan kommt, Kita-Gebühren sinken

Dresden - Keine Schulschließungen trotz sinkender Schülerzahlen - der Stadtrat beschloss den Schulnetzplan und damit das Grundgerüst für die Entwicklung der Dresdner Bildungsstätten in den kommenden fünf Jahren. Außerdem wurde beschlossen, die Kita-Gebühren zu senken.

Der Schulnetzplan ist Grundlage für die Entwicklung der Dresdner Schulen in den kommenden fünf Jahren.
Der Schulnetzplan ist Grundlage für die Entwicklung der Dresdner Schulen in den kommenden fünf Jahren.  © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Alle fünf Jahre wird die Schulnetzplanung aktualisiert, die für jede Grund-, Ober-, Gemeinschafts- und Förderschule sowie freie Schulen und Gymnasien Schulplätze, Kapazitäten und sogar jede einzelne Räumlichkeit erfasst.

Ziel ist es, dass letztlich alle Kinder in allen Stadtteilen die passende Schule besuchen können.

Die Mammutvorlage von Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (54, CDU) umfasst über Tausend Seiten. Mehrere Fraktionen lobten seine Regionalkonferenzen im Vorfeld, bei denen auch Vertreter der Stadtparlamente, Eltern und Lehrer Wünsche einbringen konnten.

Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (54, CDU) wurde für seine Pläne und die Arbeit im Vorfeld mit den Regionalkonferenzen überwiegend gelobt.
Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (54, CDU) wurde für seine Pläne und die Arbeit im Vorfeld mit den Regionalkonferenzen überwiegend gelobt.  © Thomas Türpe

Schüleranzahl wird zunächst sinken

Anstatt Schulschließungen soll die pädagogische Arbeit verbessert werden.
Anstatt Schulschließungen soll die pädagogische Arbeit verbessert werden.  © Kristin Schmidt

Anders als bei früheren Schulnetzplanungen, will Donhauser keine Schulen schließen - trotz in den kommenden Jahren zunächst sinkender Schülerzahlen der Eingangsklassen, was an den seit Jahren sinkenden Geburten liegt.

So fällt die Zahl der Grundschüler von zuletzt 5232 auf 3907 im Schuljahr 2028/29. An den weiterführenden Schulen steigt die Zahl zunächst noch auf 4745 (2026/27), sinkt dann im Folgejahr auf 4621 Schüler. Die so frei werdenden Mittel sollen auch für die pädagogische Arbeit genutzt werden, so Donhauser.

Eine Unsicherheit bei den Planungen sind die Prognosen der Flüchtlingszahlen. 2023 lernten rund 1300 ukrainische Schüler in 56 Klassen.

Dresdner Schulnetzplan beschlossen: Donhauser-Vorlage angenommen

Die Oberschule Cossebaude soll sich zur Gemeinschaftsschule entwickeln, wie es sich der Ortschaftsrats Oberwartha wünscht.
Die Oberschule Cossebaude soll sich zur Gemeinschaftsschule entwickeln, wie es sich der Ortschaftsrats Oberwartha wünscht.  © Eric Münch

Der Stadtrat beschloss das Donhauser-Papier, brachte noch einige Änderungen ein.

So sollen die Grundschulbezirks-Zuschnitte flexibler werden, auch um unnötig lange Schulwege zu vermeiden. Mit Blick auf die Industrieansiedlungen im Norden und dem Zuzug von Familien - der in der Planung noch gar nicht berücksichtigt sind - sollen jährlich Bedarfsprognosen aktualisiert werden.

Ein Interimsbau fürs Gymnasium Klotzsche, um mögliche Engpässe abzufedern, wurde aber abgelehnt.

Beim zuständigen Freistaat soll darauf hingewirkt werden, dass weniger als 25 Schüler pro Klasse lernen (aktuell bis 28 möglich).

Außerdem sollen weitere Schulstandorte zur Entwicklung von Gemeinschaftsschulen vorgeschlagen werden. Zu einer solchen soll sich auch die Oberschule Cossebaude entwickeln.

Dresden senkt KIta-Gebühren

Zuletzt wurden die Kosten für Kita und Hort im September 2023 angehoben, nun sollen sie wieder sinken.
Zuletzt wurden die Kosten für Kita und Hort im September 2023 angehoben, nun sollen sie wieder sinken.  © Uwe Anspach/dpa

Freude bei der Dresdner SPD-Fraktion, Erleichterung für Eltern: Ein Antrag mit dem Ziel, die Kitagebühren nach der Anhebung im vergangenen Jahr wieder zu senken, wurde im Stadtrat überraschend angenommen.

Rückblick: Die im Zuge von Inflation und Ukraine-Krieg gestiegenen Betriebs- und Energiekosten veranlassten die Verwaltung im September dazu, die Elternbeiträge für die Betreuung in Kindergarten und Hort anzuheben.

Die Preissteigerungen reichten von 2,2 Prozent (Kita) bis zu 15 Prozent (Hort an Förderschulen).

Entlastung für Familien

Dana Frohwieser (46, SPD) ist auch bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion.
Dana Frohwieser (46, SPD) ist auch bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion.  © Eric Münch

Zusammen mit einer Vorlage der Verwaltung und dem SPD-Änderungsantrag werden diese Kostensteigerungen nun zu einem überwiegenden Teil zurückgenommen. Und: Eltern von Förderschülern werden jetzt wie die Eltern von Regel-Grundschülern behandelt.

Bedeutet: Statt bisher 139,20 Euro werden nur noch 96 Euro pro Monat fällig. SPD-Fraktions-Chefin Dana Frohwieser (46): "Das ist eine spürbare Entlastung für die Familien, die sowieso schon stark unter den gestiegenen Kosten leiden."

Die wegfallenden Elternbeiträge führen im städtischen Haushalt 2024 zu Mehrausgaben von rund einer Million Euro. Für Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (54, CDU) gehören die SPD-Pläne zur Rubrik Wahlkampf.

"In zehn Jahren sind das dann schon 10 Millionen Euro, die wir einplanen müssen." Geld, das am Ende für Schulsanierungen oder Schwimmhallen fehlen könnte, so Donhauser weiter.

Titelfoto: Montage: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild, Thomas Türpe, Kristin Schmidt,. Eric Münch

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