Drei Dresdner Bäder in Gefahr: Rathaus-Linke fordern Rettung

Dresden - 2024 könnte für drei Dresdner Bäder ein Schicksalsjahr werden. Elbamare, Luftbad Dölzschen und dem Stauseebad in Cossebaude droht das Aus, sagen die Linken. Sie fordern nun entschlossene Schritte von der Stadt.

Das Luftbad Dölzschen hat vorerst nur noch in dieser Saison geöffnet.
Das Luftbad Dölzschen hat vorerst nur noch in dieser Saison geöffnet.  © Holm Helis

Seit 1870 können die Dresdner bei bester Aussicht in Dölzschen planschen. In den 1980er-Jahren wurde das Bad zum Nudisten-Paradies umgewidmet, seitdem gilt hier FKK.

Problem: 600 Quadratmeter Schwimmbecken und die Wasseraufbereitung sind in die Jahre gekommen, müssen saniert werden. Das könnte bis zu 3,2 Millionen Euro kosten.

Für 2024 bekam das Bad auf Drängen der Linken noch eine Ausnahmegenehmigung, der Betrieb danach ist jedoch ungewiss.

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Unklarheit herrscht auch im Fall des Elbamare. 2025 läuft für das Hallenschwimmbad in Gorbitz der Mietvertrag aus. Die Stadt als Mieterin verhandelt mit dem Privateigentümer weiter hinter verschlossenen Türen über die Zukunft.

Linken-Fraktion-Chef André Schollbach (45): "Es muss klar sein, dass das Elbamare nicht zur Disposition gestellt werden darf."

Die Ratsfraktion bringt deshalb einen Antrag ein, der verschiedene Optionen (von kurzfristiger Weiteranmietung bis zum Kauf durch die Stadt) prüfen soll.

Stauseebad Cossebaude steht ebenfalls auf der Kippe

Bei Familien beliebt: Im Stauseebad Cossebaude gibt es sogar ein Planschbecken.
Bei Familien beliebt: Im Stauseebad Cossebaude gibt es sogar ein Planschbecken.  © Holm Helis
Fraktions-Chef André Schollbach (45, Linke) verweist auf ein kleiner werdendes Zeitfenster für den Bäder-Erhalt.
Fraktions-Chef André Schollbach (45, Linke) verweist auf ein kleiner werdendes Zeitfenster für den Bäder-Erhalt.  © Eric Münch

Für das Stauseebad Cossebaude läuft ebenfalls eine Prüfung. Denn wegen der Stilllegung des benachbarten Pumpspeicherwerks Niederwartha (durch Betreiber Vattenfall) ergeben sich auch Fragen nach der Weiternutzung des Freibads.

Der Pachtvertrag zwischen dem schwedischen Energiekonzern und der Stadt endet am 31. Dezember. Für die Zeit danach gibt es bislang keine Lösung.

Schollbach: "Das ist eine Frage des politischen Willens. Die Stadt muss sich endlich zum Weiterbetrieb dieser Bäder bekennen."

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Eric Münch

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