Blaues Wunder: Zehn Jahre Dauerbaustelle und 160 Millionen Euro teuer!

Dresden - Da kommt was auf Dresden zu: Die Sanierung des Blauen Wunders wird sich auch hinsichtlich der "Horror-Zahlen" aus dem letzten September nochmals verteuern.

Die Sanierung des Blauen Wunders wird bis zu 160 Millionen Euro kosten.
Die Sanierung des Blauen Wunders wird bis zu 160 Millionen Euro kosten.  © Norbert Neumann

Statt einstmals geplanter 45 Millionen und den später verkündeten 120 Millionen Euro liegen jetzt Kosten von maximal 160 Millionen Euro an. Die komplette Waldschlößchenbrücke samt Tunnel war kaum teuer.

Die neuen Zahlen nannte die Stadt jetzt erstmals in nichtöffentlicher Sitzung im Bauausschuss. Grundlage sind Berechnungen der neuen Amts-Chefin Simone Prüfer (55).

Die Koettnitz-Nachfolgerin hat die Schäden am fast baugleichen "Kleinen Blauen Wunder" am Alberthafen analysiert. Zudem musste eingepreist werden, dass der Freistaat sich bisher noch zu keiner Fördermittelzusage durchringen konnte.

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Dresden musste daher umplanen. Statt in einer großen Hau-Ruck-Aktion soll die Brücke nun stückchenweise saniert werden.

Existenzbedrohende Reparaturen werden vorgezogen, der Werterhalt kommt später. Die Stadt hofft durch die "Stückelung" zudem auf bessere Förder-Chancen.

Linke findet trotz allem Lob

Amts-Chefin Simone Prüfer (55).
Amts-Chefin Simone Prüfer (55).  © Stadt Gera

Doch dadurch verzögert sich die Bauzeit auf etwa zehn Jahre und damit deutlich in die 30iger Jahre. Und: Weil mit so großem Abstand an verschieden Stellen gebaut wird, erscheint die Farbe des Blauen Wunder womöglich nicht mehr wie aus einem Guss.

Im schlechtesten Fall wimmelt die Brücke in fünfzehn Jahren vor verschieden gealterten Blautönen.

"Dennoch liegt endlich ein umsetzbarer Vorschlag auf den Tisch, eine gute Arbeit der neuen Amtsleiterin. Mit Blick auf die lange Bauzeit brauchen wir aber dringend ein tragfähiges Verkehrskonzept", sagt CDU-Stadtrat Veit Böhm (53).

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Auch von den Linken kommt Lob. "Die Stadt bemüht sich, Kostensicherheit herzustellen und greift mit der Gesamtsumme vorsichtshalber sehr hoch", sagt Rat Tilo Wirtz (53).

So sei mit hohen Risikoaufschlägen und einer sehr starken Baukostensteigerung gerecht worden.

Titelfoto: Norbert Neumann/Stadt Gera

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