Dresden - Seit 1992 liegt die Villa Akazienhof in Gruna im Dornröschenschlaf, soll ab 2026 zu einem modernen Stadtteilhaus umgebaut werden. EU-Fördermittel wurden bereits bewilligt. Nun aber regt sich Widerstand gegen die Pläne.
Von den knapp vier Millionen Euro an Baukosten müsste die Stadt für das Projekt einen Eigenanteil von gut 1,2 Millionen Euro schultern. Die Mitte-Rechts-Parteien im zuständigen Stadtbezirksbeirat Blasewitz sehen das kritisch.
"In dieser Stadt gibt es im Moment größere Probleme, etwa wenn wir an die Ausstattung unserer Schulen denken", begründete Bezirksbeirat René Lange (54, AfD) seine Ablehnung. Im Gremium fiel die Vorlage durch, erhielt keine Mehrheit.
Sollte sich dieses Abstimmungsverhalten auch im Stadtrat wiederholen, dann drohe die fristgerechte Sanierung zu scheitern, warnen die Grünen.
Beirätin Grit Schwalbe (50): "Das ist finanziell riskant, da die Fördermittel an die Inbetriebnahme der Villa als Stadtteilhaus geknüpft sind und Rückzahlungen fällig werden könnten. Und es wird rufschädigend für Dresden, da durch einen Rückzug künftige Förderungen unwahrscheinlicher werden."
Bereits heute wird der Garten des 450 Quadratmeter großen Anwesens von Vereinen als Veranstaltungsort genutzt. Mitte des 19. Jahrhunderts als Landhaus errichtet, nutzte später die Fotopapier-Firma Mimosa AG das Anwesen, zu DDR-Zeiten war es Hort und Kindergarten.