Dresden - Hier gibt's Banane statt Schokolade: Die Kita Sternstraße (Mickten) ist "zuckerarm" und verzichtet auf jeglichen Industriezucker. Es darf aber auch mal genascht werden: in Form von Obst aus dem hauseigenen Naschgarten.
Eröffnet wurde die Kita 2010. Damals noch mit "zuckerfreiem" Konzept, wurde das schnell verworfen: "Das ist nahezu unmöglich. Dann könnten wir nicht mal Obst anbieten", betont Leiterin Jessica Hähnlein (37).
Säfte? Fehlanzeige: "Bei uns gibt es ungesüßte Tees und Wasser." Auch an Festtagen gibt es keine Ausnahmen: "Hier sind wir im engen Austausch mit den Eltern und nennen gute Alternativen. Statt Schokoweihnachtsmann gibt's Mandarinen."
Doch nicht nur auf die Ernährung kommt es an: "Uns geht es um Ganzheitlichkeit. Für eine gesunde Lebensweise ist auch Bewegung, guter Schlaf und ausreichend trinken wichtig", betont die Leiterin.
"Im Tun lernt man." Deshalb werden die Kinder in viele Prozesse eingebunden und so an eine ausgewogene Ernährung herangeführt.
Eltern der Sternstraßen-Kinder sehr aufgeschlossen gegenüber dem zuckerfreien Modell
Sie bereiten monatlich die Vesper vor, schneiden wöchentlich das Obst oder gehen mit den Erziehern einkaufen: "Wenn sie sehen, was sie selbst geschaffen haben, sind sie immer sehr stolz."
Gerade solche Konzepte stoßen bei der Stadt ebenfalls auf Zustimmung.
"Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Kinder bereits zu Hause mit Süßigkeiten in Kontakt kommen. Viele Eltern haben ein großes Bewusstsein für eine zuckerreduzierte Ernährung. Bei einigen gibt es aber Aufklärungsbedarf", so die Stadt auf TAG24-Anfrage.
Die Eltern der Sternstraßen-Kinder sind hingegen sehr aufgeschlossen, sagt die Chefin: "Wir sind sehr transparent mit den Eltern und sie nehmen das Konzept alle sehr wohlwollend auf. Sie übernehmen auch was für zu Hause."