Ex-Bürgerrechtler Richter kehrt SPD den Rücken

Dresden - Raus ohne Applaus! Der frühere SPD-Landtagsabgeordnete Frank Richter (65) hat die Partei verlassen. Auslöser soll der Umgang der Sozialdemokraten mit dem Migrations-Thema sein.

Nun ist er auch kein "Sozi" mehr: Frank Richter (65) hat die SPD verlassen.  © Eric Münch

Es ist bereits der zweite Parteiaustritt des Theologen, der in der Wendezeit als Bürgerrechtler Bekanntheit erlangte. Bis 2017 war Richter CDU-Mitglied. Wegen "fehlender Streitkultur" verließ er die Union, die ihn einst via Kultusministerium zum Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (2009-2016) gemacht hatte.

Nachdem er 2018 vergeblich versucht hatte, als Parteiloser OB von Meißen zu werden, heuerte er zur Landtagswahl 2019 auf der Landesliste der SPD an und wurde über diese ins Parlament gewählt. Zwei Jahre später trat Richter dann auch in die SPD ein.

Nun also auch dort der Austritt. "Es gab und gibt nach wie vor vieles, was mich mit dieser Partei und vor allem mit vielen aufrichtigen Menschen in dieser Partei verbindet. Deshalb ist mir der Entschluss alles andere als leicht gefallen", schreibt Richter in einer persönlichen Stellungnahme. Ausschlaggebend sei jedoch die Zustimmung der SPD-Bundestagsfraktion zur Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte gewesen.

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"Dass die aktuell maßgeblichen SPD-Politiker öffentlich nicht widersprechen, dass sie mitmachen und die Verrohung unserer Gesellschaft mitbefördern, schmerzt", so Richter.

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