Für mehr Sicherheit in Dresdens Innenstadt: Bürgerrat-Vorschläge mit geteiltem Echo
Dresden - Die blutigen Messer-Attacken brachten Dresden (mal wieder) negative Schlagzeilen - zuletzt am Wiener Platz sowie am Wochenende auf den US-Amerikaner John Rudat (20), der in einer Straßenbahn Zivilcourage bewiesen, zwei junge Frauen vor aggressiven Männern geschützt hatte und so selbst zum Opfer wurde. Auch im Stadtrat wurde am Donnerstag ausgiebig über Sicherheit diskutiert.
Alles in Kürze
- Dresden diskutiert Sicherheit nach Messer-Attacken
- Bürgerrat schlägt bessere Videoüberwachung vor
- Grüne loben Bürgerrat als Instrument für Bürgerbeteiligung
- AfD und FDP kritisieren Auswahl der Gruppe und Vorschläge
- CDU will Bürgerräte nicht überhöhen, aber zur Diskussion nutzen

Bereits vor den Taten hatten die Grünen eine Debatte über die Empfehlungen des Bürgerrats angeregt.
Der war von der Stiftung Frauenkirche ins Leben gerufen worden: 50 zufällig bestimmte Dresdner erarbeiteten (unverbindliche) Vorschläge für "ein friedlicheres Miteinander in die Stadtgesellschaft", darunter etwa bessere Videoüberwachung auch in Bussen und Bahnen oder die Installation von "Buzzern" (ähnlich Feuermeldern) im öffentlichen Raum, um übergriffige Menschen abzuschrecken.
Die Grünen lobten den Bürgerrat als Instrument für Bürgerbeteiligung, das es auch in Zukunft geben sollte. Der Stadtrat solle die Vorschläge ernst nehmen. In Eigeninitiative wollten die Grünen aber nichts umsetzen, sprachen sich für ein gemeinschaftliches Vorgehen aus.
"Die Sicherheit im öffentlichen Raum ist ein klares bzw. weiterhin ungestilltes Bedürfnis der Stadtgesellschaft", bilanzierte das BSW.

AfD kritisierte Auswahl der Gruppe

Manche Vorschläge seien gut gemeint, aber fragwürdig, so die FDP/FB-Fraktion. Etwa der Ausbau der Videoüberwachung. Das Gremium sei nicht repräsentativ und demokratisch legitimiert. Man werde aber Impulse mitnehmen.
Auch die AfD kritisierte die Auswahl der Gruppe, sprach von "linksliberalen und grün angehauchten Themen".
Einzelmaßnahmen zur Sicherheit bekämpften zudem die Ursache nicht.
Die CDU will Bürgerräte nicht überhöhen. Sie sorgten aber dafür "dass Menschen mal aus Ihrer Bubble heraus kommen und miteinander diskutieren". Die Stiftung Frauenkirche solle mit dem Projekt weiter machen.
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