Gießkosten für Dresdens Bäume explodieren: Das ist der Grund

Dresden - Straßenbäume in Dresden leiden Durst, das Stadtgrün-Amt setzt daher zunehmend auf freiwillige Gießaktionen der Anwohner. Trotzdem muss die Behörde immer mehr Steuergeld in die Baum-Bewässerung pumpen. Seit 2015 sind die Kosten explodiert.

Vorbildlich: Hier greifen Dresdner Bürger der Stadt unter die Arme und wässern fleißig Straßenbäume.
Vorbildlich: Hier greifen Dresdner Bürger der Stadt unter die Arme und wässern fleißig Straßenbäume.  © Ove Landgraf

Zwar werden zunehmend "klimafeste" Bäume wie Schnurbäume an der St. Petersburger Straße oder Purpur-Erlen an der Herkulesallee verpflanzt, die Hitze und Trockenheit recht gut vertragen. Die rund 55.400 Straßenbäume im Stadtgebiet müssen laut Stadtgrün-Amt dennoch insgesamt viel häufiger gegossen werden als vor zehn Jahren.

Inzwischen veranschlagt das Amt unter Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne) jährlich mehrere Hunderttausend Euro für die Bewässerung.

2024 waren es 350.000 Euro allein - eine Kostensteigerung um 775 Prozent gegenüber 2015, als nur 40.000 Euro veranschlagt wurden! Und das, obwohl die Zahl der Straßenbäume nahezu gleich geblieben ist.

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"Aufgrund der seit 2018 vorherrschenden klimatischen Bedingungen hat sich die Anzahl der jährlich durchgeführten Wässerungsgänge erhöht. Es wird auch in jedem Jahr früher mit dem Wässern begonnen", erläutert die Verwaltung. Hinzu kämen gestiegene Personal- und Sachkosten.

Gieß-Aktionen bisher offenbar wenig erfolgreich

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne) muss viel Geld fürs Gießen in die Hand nehmen.
Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne) muss viel Geld fürs Gießen in die Hand nehmen.  © Holm Helis

Eigentlich verfolgt die Stadt mit Projekten wie den "Gießkannenhelden" seit Längerem das Ziel, Private zum Mitgießen zu motivieren.

Erst im April wurde etwa eine Regenwasser-Zisterne im Südpark eingeweiht - verbunden mit der Hoffnung, dass Dresdner damit junge Obstbäume wässern würden.

Doch viel Gieß-Geld eingespart wird damit offenbar nicht. In diesem Jahr kalkuliert die Stadtverwaltung rund 300.000 Euro für das Gießen der Straßenbäume ein.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Ove Landgraf

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