Große Ziele für die nächsten 20 Jahre: Das steckt in Dresdens neuem Klimakonzept

Dresden - Die Verwaltung hat ihr Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (IEK) fertiggestellt. Damit sollen die Dresdner Treibhausgas-Emissionen bis spätestens 2045 um 95 Prozent gesenkt werden.

Bürgermeisterin Eva Jähnigen (58) bei der Vorstellung des jüngsten Klimakonzepts für Dresden.
Bürgermeisterin Eva Jähnigen (58) bei der Vorstellung des jüngsten Klimakonzepts für Dresden.  © Petra Hornig

Der Plan umfasst mehr als 50 Maßnahmen, die laut Projektleiterin Linda Hentschel (34) nicht "erschöpfend" sind. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Bereich der Gebäudeenergie-Versorgung.

Immerhin 27 Prozent der Dresdner Gesamtemissionen werden diesem Bereich zugerechnet.

Geplant ist, den Erdgasbedarf der Gebäude bis 2040 vollständig zu ersetzen. Diese werden derzeit mehrheitlich mit Erdgas versorgt. Das "Rückgrat" soll eine treibhausgasneutrale Fernwärmeversorgung sein. Hierfür ist der Bau eines neuen Rechenzentrums an der Stauffenbergallee geplant, dessen Abwärme ins Fernwärmenetz eingespeist werden soll.

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Für eine grünere Stromversorgung wird primär auf den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Freiflächen gesetzt. Auch Windkraftanlagen sollen helfen.

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Eine der zahlreichen Maßnahmen: Die Joynext Arena im Ostra-Sportpark soll mit Solarfolie auf Dach und an Fassaden aufgewertet werden.
Eine der zahlreichen Maßnahmen: Die Joynext Arena im Ostra-Sportpark soll mit Solarfolie auf Dach und an Fassaden aufgewertet werden.  © Petra Hornig

350.000 Euro teueres Konzept

Linda Hentschel (34) wurde als Projektleiterin für die Erstellung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts eingesetzt.
Linda Hentschel (34) wurde als Projektleiterin für die Erstellung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts eingesetzt.  © Petra Hornig

Maßnahmen zur Mobilität enthält das IEK nicht. "Die Potenzialanalyse im Verkehr wird gerade erst durchgeführt", meint Linda Hentschel. Bürgermeisterin Eva Jähnigen (58, Grüne) weiß schon jetzt: "Ein großes Thema wird der Einpendlerverkehr sein."

Hier wolle man etwa mit dem Ausbau von Schnellradwegen Anreize für klimaneutrales Pendeln schaffen.

Die Erstellung des IEK hat bislang knapp 350.000 Euro gekostet. Welchen Preis die Umsetzung der hierin konzipierten Maßnahmen haben soll, bleibt unklar. Im Zweifelsfall müssten über Förderprogramme soziale Härten abgefedert werden, sagt Eva Jähnigen: "Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Bezahlbarkeit von Strom und Wärme für alle."

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Jetzt ist es am Stadtrat, über das IEK zu entscheiden.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig

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