So krass hinkt Dresden bei neuen Zebrastreifen hinterher: "Schneckentempo ist inakzeptabel!"

Dresden - Die SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat nimmt Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) in die Kritik, da ihr die Errichtung neuer Zebrastreifen nicht schnell genug geht.

SPD-Stadtrat Stefan Engel (31) hält es für "inakzeptabel", dass seit 2018 erst elf neue Zebrastreifen in Dresden hinzugekommen sind. (Archivbild)
SPD-Stadtrat Stefan Engel (31) hält es für "inakzeptabel", dass seit 2018 erst elf neue Zebrastreifen in Dresden hinzugekommen sind. (Archivbild)  © Thomas Türpe

"Das Schneckentempo bei der Schaffung neuer Zebrastreifen ist inakzeptabel", sagt SPD-Stadtrat Stefan Engel (31) in einer Mitteilung am Dienstag.

Dabei verwies seine Fraktion auf einen Stadtrats-Beschluss, der den Oberbürgermeister vor über fünf Jahren dazu aufforderte, bis zum Jahresende 2018 insgesamt 20 neue Fußgängerüberwege einzurichten.

Auch heute sei dieses Ziel noch immer nicht erreicht.

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"Seit 2018 sind in Dresden demnach gerade einmal elf neue Fußgängerüberwege entstanden. Im Durchschnitt sind das weniger als zwei pro Jahr. Im Jahr 2023 ist sogar nur ein neuer Zebrastreifen an der Buchenstraße entstanden", bemängelt die SPD.

Gleichermaßen teilte die Stadt im Januar des vergangenen Jahres mit, dass sich noch über 50 mögliche Standorte für Zebrastreifen in der Prüfung befinden.

Für Engel dauert das inzwischen alle zu lange: "Wenn die Verwaltung in diesem Tempo weitermacht, sind die geforderten 20 Standorte im Jahr 2033 geschafft. Die Abarbeitung der über 50 Standorte aus dem Stadtratsantrag könnte sich bei diesem Tempo bis ins Jahr 2051 ziehen."

Der einzige neue Zebrastreifen in Dresden seit 2023 auf der Buchenstraße im Hechtviertel.
Der einzige neue Zebrastreifen in Dresden seit 2023 auf der Buchenstraße im Hechtviertel.  © Holm Helis

SPD-Stadtrat Engel: "Verkehrssicherheit muss in Dresden höchste Priorität haben!"

Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne). (Archivbild)
Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne). (Archivbild)  © Norbert Neumann

Die Schaffung neuer Zebrastreifen ist für den Stadtrat aus Pieschen dabei deutlich mehr als nur eine Bürokratie-Angelegenheit: "Es geht hier nicht um Luxus, sondern die Sicherheit vieler Schulwege."

Deshalb müsse der Baubürgermeister seine "Prioritätensetzung hinterfragen" und die "Schlagzahl" für sichere Straßenüberquerungen deutlich erhöhen.

Laut Engel gehöre das Vorhaben sogar ganz nach oben auf die Liste: "Verkehrssicherheit muss in Dresden höchste Priorität haben."

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Neben klassischen Zebrastreifen errichtet die Stadt zwar auch neue Fußgänger-Ampeln wie an der Grenzstraße oder an der Saalhausener Straße, doch ein paar weiße Striche auf dem Asphalt hätten der SPD-Fraktion zufolge einen großen Vorteil.

"Zebrastreifen haben deutlich geringere Betriebskosten als Ampelanlagen und ermöglichen dem Fußverkehr trotzdem das sichere Queren von Straßen", heißt es in der Mitteilung.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Holm Helis, Norbert Neumann

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