Aktion sichere Radwege: Stadträte blasen zur Poller-Offensive
Dresden - Die SPD im Stadtrat bläst zur Poller-Offensive in Dresden. Zwar wurden in den vergangenen Jahren auf vielen Straßen Radfahrstreifen mit durchgezogenen Linien eingerichtet. Diese würden Autofahrer jedoch häufig überfahren und damit die Sicherheit der Radler gefährden. Darum soll das Rathaus jetzt aktiv werden, fordern die Genossen.

Wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die bestehenden Regeln halten würden, dann wären zusätzliche Schutzelemente nicht notwendig.
"Tun sie aber leider nicht", sagt SPD-Stadtrat Stefan Engel (31) und beobachtet am Albertplatz im Minutentakt Autofahrer, welche die durchgezogenen Streifen des stark frequentierten Radwegs an der Einmündung Alaunstraße StVO-widrig überfahren. Farbe allein mache noch keine sichere Infrastruktur.
Stadträtin Anna Holowenko (40, SPD) war selbst mit dem Fahrrad zum Albertplatz gekommen.
"Ich habe es gerade wieder an der St. Petersburger Straße erlebt, wie ein Auto einfach auf dem Radweg anhielt", berichtet sie.
"Radfahrer müssen dann auf die viel befahrene Bundesstraße ausweichen."
Ähnlich sei es an der Wilsdruffer Straße. Gerade bei Senioren oder Kindern erzeuge das besondere Unsicherheit.

Poller für Dresden nach dem Vorbild der Stadt Leipzig?

An Gefahrenstellen und neuralgischen Punkten wie Schulwegen soll die Stadtverwaltung darum prüfen, ob und wie sie zusätzlichen Schutz für die Radler einrichten kann.
Denkbar seien laut SPD etwa nach Vorbild der Stadt Leipzig insbesondere Poller, aber auch bauliche Veränderungen wie Kanten oder Schwellen. Dabei sollen Unfallstatistik, Ordnungsamt, Polizei, Radlerverein (ADFC) und Stadtbezirksbeiräte einbezogen werden.
Mögliche Schutzelemente dürften aber nicht Winter- und Rettungsdienste, Müllabfuhr oder auch den fließenden Autoverkehr behindern, so Engel. Es komme auf den konkreten Einzelfall an.
Da die Prüfung aufwendig ist, soll die Verwaltung ein Jahr Zeit erhalten, um Ergebnisse und Kosten vorzulegen.

Zuvor muss der SPD-Antrag aber noch durch den Stadtrat.
Titelfoto: Petra Hornig