Wer wird Dresdens neues Stadtoberhaupt? Die OB-Kandidaten im Überblick

Dresden - Am 12. Juni wird in einem ersten Wahlgang über den zukünftigen OB von Dresden abgestimmt. Mittlerweile stehen fast alle Kandidaten, zumindest unbestätigt, fest. Das sind die taktischen Überlegungen der Parteien und so könnten die Koalitionen für zweiten Wahlgang aussehen.

OB Dirk Hilbert (50, FDP)

"Im Januar" will sich Dresdens Stadtchef äußern, ob er zur Wahl erneut antritt. Im Rathaus wird daran nicht gezweifelt. Hintergründe: Vor Parteifreunden skizzierte Hilbert bereits seine Zukunftsvisionen für Dresden. Zudem hatte Hilbert in einem früheren Interview deutlich gemacht: Würde er nicht wieder antreten, hätte er dies schon mitgeteilt.

Wird wohl weiter die Richtung vorgeben wollen: OB Dirk Hilbert (50, FDP).
Wird wohl weiter die Richtung vorgeben wollen: OB Dirk Hilbert (50, FDP).  © Steffen Füssel

CDU

Die CDU starrt gebannt auf den amtierenden OB. Tritt der an, gibt es ernsthafte Überlegungen Hilbert zu unterstützen. In Hintergrund scheinen zudem alle eigenen Kandidaten wie Kultusminister Christian Piwarz (46) abgesagt zu haben. Die mögliche Strategie daher: Hilbert Zugeständnisse für eine Unterstützung abringen und das Zugriffsrecht auf den Ersten Bürgermeister, aktuell Detlef Sittel (54, CDU), weiterhin sichern.

Die CDU ist noch ohne Kandidaten, womöglich wird OB Hilbert unterstützt.
Die CDU ist noch ohne Kandidaten, womöglich wird OB Hilbert unterstützt.  © Montage: Kay Nietfeld/dpa, 123rf.com/ddmhzr

SPD

Der Dresdner Landtagsabgeordnete Albrecht Pallas (41) will Oberbürgermeister werden. Denkbar wird dies durch die aktuell bundesweit starke Position der SPD. Zudem wird Pallas am ehesten zugetraut, auch konservative Wähler hinter sich zu versammeln.

Albrecht Pallas (41).
Albrecht Pallas (41).  © Tino Plunert

Grüne

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (56) will für die Partei den Chefsessel im Rathaus übernehmen. Ihr Vorteil: Als Bürgermeisterin kennt Frau Jähnigen die Verwaltung, im Rathaus ist sie beliebt und aktuell wäre sie die einzige Frau im OB-Rennen. Dominieren Umweltfragen den Wahlkampf, könnte die Grünen-Politikerin die wichtigste Herausforderin werden.

Eva Jähnigen (56).
Eva Jähnigen (56).  © Norbert Neumann

Linke

Hier hat man die Ruhe weg. So lange wie möglich soll gepokert werden. Hintergrund: Die Partei sieht im ersten Wahlgang nur eine "Vorwahl". Der stärkste Kandidat von Linken, Grünen und SPD soll im zweiten Wahlgang von allen gemeinsam unterstützt werden. Noch lotet die Partei daher aus, ob Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (45), Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (44) und Fraktionschef André Schollbach (43) dieses Rennen gewinnen könnten.

v.l.n.r.: Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (45), Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (44) und Fraktionschef André Schollbach (43).
v.l.n.r.: Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (45), Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (44) und Fraktionschef André Schollbach (43).  © Montage: Thomas Türpe (2), Thomas Klaeber

Piraten

Martin Schulte-Wissermann (51) zieht aussichtslos ins Rennen. Ein Achtungserfolg ist denkbar. Völlig unerwartet erhielt der damals fraktionslose Pirat bei seiner (ebenso aussichtslosen) Kandidatur als Baubürgermeister im Rat satte 15 Stimmen.

Martin Schulte-Wissermann (51, Piraten).
Martin Schulte-Wissermann (51, Piraten).  © Ove Landgraf

AfD

Auch die AfD orientierte sich lange an Hilbert. Sogar ein Verzicht auf einen eigenen Kandidaten stand im Raum, sollte der OB nochmals antreten. Allerdings scheinen jetzt die Würfel gefallen: Ein Großteil der Mitglieder will in den Wahlkampf ziehen. Der Europaabgeordnete Maximilian Krah (44) soll als Kandidat aufgebaut werden.

Noch hat die AfD keinen Kandidaten bestimmt.
Noch hat die AfD keinen Kandidaten bestimmt.  © Montage: Robert Michael/dpa, 123rf.com/ddmhzr

Wer das Rennen bei der OB-Wahl in Dresden macht, entscheidet sich im Sommer.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, 123rf.com/ddmhzr

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