Start der Dresdner Musikfestspiele - Kraft der Musik soll Menschen verbinden

Dresden - Es gibt weltweit nicht viele Musikfestivals, bei denen die Identifikation mit der künstlerischen Leitung so innig ist wie bei den Dresdner Musikfestspielen und ihrem Intendanten Jan Vogler (61). Das erweist sich unter anderem darin, dass der Intendant Vogler jedes Jahr den Solisten Vogler beschäftigt.

Intendant und Solocellist Jan Vogler (61) nach seinem Auftritt, auch Dirigent Fabio Luisi (66) applaudiert.  © Oliver Killig

So auch am Sonntagabend beim Eröffnungskonzert im Kulturpalast mit dem NHK Symphony Orchestra aus Tokio unter Leitung von Fabio Luisi.

Gustav Mahlers vierte Sinfonie, mit Solistin Ying Fang (Sopran), war das große Werk nach der Pause.

In der ersten Konzerthälfte zu erleben war Joseph Haydns Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur. Ein gefeierter Auftritt, das Publikum erklatschte sich eine Zugabe (Bach).

Dresden Sachsen drängt auf gesetzliche Regelung: Schöffen sollen über Amtszeit hinaus bleiben

Eröffnet worden war das Eröffnungskonzert von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (53, FDP), der für das Festival eine "faszinierende Reise durch die Klangwelt" versprach.

Das Motto sei Ausdruck für die verbindende Kraft von Liebe in schwierigen Zeiten, der Alltag geprägt von Spannungen, Verunsicherungen und Ungewissheiten.

Anzeige

Musikfestspiele begeistern mit vielfältigem Programm

Am Sonntagabend spielte beim Eröffnungskonzert das NHK Symphony Orchestra aus Tokio.  © Oliver Killig

Dem lasse sich etwas entgegensetzen, Musik sei dazu in der Lage: "Sie überbrückt Jahrhunderte, Kulturen, Genres, Ländergrenzen. Vor allem aber bringt sie Menschen zusammen", so Hilbert.

Die finanzielle Engführung der städtischen Kassen und auch der Musikfestspiele, die dieses Jahr knapp die Hälfte der angestammten Förderung einbüßen, erwähnte er nicht. Jan Vogler wird im Rahmen der Musikfestspiele zwei weitere Konzerte spielen.

"Amoureux de la France" ist das Programm am 29. Mai im Palais im Großen Garten betitelt, mit Stücken von Maurice Ravel, Claude Debussy und Olivier Messiaen, für das sich ein ambitioniertes Quartett zusammenfinden wird. Neben Vogler am Cello sind es Renaud Capuçon (Violine), Pascal Moraguès (Klarinette) und Hélène Mercier (Klavier).

Chicago Symphony Orchestra ist Teil des Musikfestivals

Am Montagabend spielte das Chicago Symphony Orchestra.  © Oliver Killig

"Klassik rockt" ist das Motto am 9. Juni in der Semperoper. Ein Konzert, bei dem die Berliner Philharmoniker im Zentrum stehen, zumindest ein Teil von ihnen, das Berlin Philharmonie Brass.

Dirigiert wird der Auftritt von Anna Händler, moderiert von Hornistin Sarah Willis, Jan Vogler gibt den Solisten am Cello. Zu hören sind Werke von Pat Ballard, Charlie Byrd, Astor Piazzolla und Dmitri Schostakowitsch.

Nach dem Eröffnungskonzert fortgesetzt werden sollte das Festival am Montagabend mit dem Konzert des Chicago Symphony Orchestras unter Leitung von Jaap van Zweden (Mahlers 7. Symphony).

Heute Abend angesagt sind ein musikalisch-literarischer Abend zum Traumpaar Clara und Robert Schumann, mit dem Schumann Quartett sowie Martina Gedeck als Rezitatorin (Stadtkirche St. Marie, Pirna, 19 Uhr), das 10. Sinfoniekonzert der Staatskapelle mit Dirigent Tugan Sokhiev und Cellistin Sol Gabetta (Werke von Schostakowitsch/Bruckner, Semperoper, 19 Uhr) und der Auftritt des Organisten Kadri Toomoja und dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor unter Leitung von Tönu Kaljuste, mit Werken des Minimal-Music-Komponisten Arvo Pärt anlässlich dessen bevorstehenden 90. Geburtstags (Martin-Luther-Kirche, 19.30 Uhr).

Mehr zum Thema Dresden: