Terrorschutz reißt Loch in Geldbeutel: Dixiemeile wird verkürzt
Dresden - Die Auflagen zum Schutz vor Terroranschlägen stürzen das 53. Internationale Dixieland Festival in ein finanzielles Debakel. Es startet am 11. Mai mit einem Finanzloch in Höhe von rund 60.000 Euro und einer verkürzten Dixiemeile auf der Prager Straße.

120.000 Euro Mehrkosten hätte die terrorsichere Absperrung der vom Hauptbahnhof bis in die Schloßstraße hinein geplanten Dixiemeile gekostet.
Das Herz des Festivals, das Zehntausenden Fans den Zugang zu kostenfreier Musik alljährlich gewährt, sollte mit acht Bühnen so stark wie vor Corona schlagen.
"Doch 120.000 Euro sind für uns nicht zu stemmen - zumal wir den Terrorschutz als Aufgabe des Staates und nicht der Veranstalter sehen", so Festival-Chef Steffen Kiefer (68). Die Meile streichen? "Das kam für uns nie infrage", so Kiefer.
Die kurzfristig einzige Lösung: "Wir dampfen die Meile auf vier Bühnen auf der Prager Straße ein, verteilen die Bands auf die verbleibenden Bühnen und andere Spielstätten. In diesem Fall müssen wir immer noch zehn Zufahrten sichern, etwa mit 45 großen Wasserbehältern als Sperrelemente und einem verstärkten Security-Aufgebot."
Kostenpunkt: rund 60.000 Euro.

Organisatoren wollen Klarheit bei Verantwortung für Terrorschutz

Geld, das weder Festival noch Sponsoren übrig haben. "Wir gehen ein hohes finanzielles Risiko ein, aber wir vertrauen auf unsere Fans und bitten während des Festivals um Spenden", erklärt Festival-Sprecher Hendrik Meyer (61).
Im vorigen Jahr wurden unter den Fans etwa 20.000 Euro gesammelt. "Das lässt uns hoffen."
Und auch Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke) sagte zuletzt im MDR-Interview eine Hilfe der Stadt in Höhe von 20.000 Euro zu.
Die Organisatoren fordern derweil eine prinzipielle Klärung der Zuständigkeit für den Terrorschutz sowie eine städtische Anlaufstelle für alle Veranstalter.
Infos zum Festival-Programm mit 42 Bands und 277 Stunden Livemusik unter: diexielandfestival-dresden.de
Titelfoto: Steffen Füssel