Verkehrs-Kontrolle am Dresdner Terrassenufer: Handy-Sünder am laufenden Band
Dresden - Das Terrassenufer Richtung Steinstraße gilt so manchem Radler als Adrenalin-Garant. Statt der vorgeschriebenen 1,50 Meter jagen hier Autos gern mal nur wenige Zentimeter an ihnen vorbei. Am heutigen Donnerstag sah sich das die Polizei genauer an, schnappte aber vor allem Handy-Sünder.

"Ich bin hier mindestens dreimal zu eng überholt worden", sagt Paula Scharfe (27), Radverkehrskoordinatorin von Dresden. "Eine wissenschaftliche Arbeit hat ergeben, dass es hier zu den meisten Abstandsverstößen kommt. Ich kann jeden verstehen, der hier auf dem Fußweg fährt."
Doch auch mit Verständnis hatte die Polizei Gehweg-Radler im Visier: "Wir filmen von der Rampe an der Augustusbrücke", erklärt Polizeikommissarin Franzi Winter (27), die den Einsatz leitet.
"Wir achten auf den Abstand, kontrollieren aber auch Radfahrer, die den Gehweg oder die falsche Seite nutzen. Außerdem haben wir auch die Handynutzung im Auge."
Letztere ist nach rund zweieinhalb Stunden das Hauptproblem: Ein Telefonierer nach dem anderen wird auf den Hasenberg herausgewunken, teilweise werden die Stellplätze knapp.

Video der Polizei: Abstand beim Überholen von Radfahrern
Bilanz des Kontroll-Tages
Am Ende wurden 20 Autofahrer mit Handy erwischt, fast die Hälfte der 48 kontrollierten Kraftfahrzeuge. Lediglich ein Busfahrer hielt sich nicht an den vorgeschriebenen Abstand.
In einem zweiten Fall, war es der Radfahrer selbst, der bis auf 60 Zentimeter aus der Münzgasse an einen Laster heranrollte. "Wir haben ihn auf Rücksichtnahme belehrt", so die Polizeikommissarin.
Sieben Radler wiederum wurden auf dem Gehweg erwischt.
Titelfoto: Norbert Neumann