Völlig legal! Cannabisplantage bei Dresden liefert 100 Kilo Gras aus

Ebersbach - Ein Berliner Unternehmen darf die einzige legale Cannabisplantage in Deutschland betreiben. Die hochmoderne Produktionsanlage steht in Ebersbach bei Dresden. Am heutigen Mittwoch wird die erste Lieferung an die Bundes-Cannabisagentur übergeben.

Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern baut Demecan medizinisches Cannabis an.
Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern baut Demecan medizinisches Cannabis an.  © DEMECAN GmbH

Irgendwann im Laufe des heutigen Tages wird eine ganz besondere Bestellung zum Versand vorbereitet. Die genauen Details sind wohl geheim. Denn das Produkt ist brisant: 100 Kilogramm Cannabisblüten, bester Qualität.

Der Käufer ist die Bundesagentur für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Lieferant ist Demecan aus Ebersbach bei Dresden. Dort betreibt das Berliner Unternehmen eine hochmoderne "Cannabis-Fabrik" auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern.

Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung ankündigt, soll schon bald Marihuana mit garantiert hohem THC-Gehalt in den Verkauf kommen, allerdings nur in Apotheken. Denn es handelt sich um medizinisches Cannabis, wie das Unternehmen betont. Nur wer krank ist, darf das Gras aus Sachsen also kaufen.

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Arzt und Mitgründer Dr. Adrian Fischer ist glücklich über die erste Lieferung: "Endlich kann man in der Apotheke Cannabis aus Deutschland beziehen. Insbesondere freut mich, dass mit diesem feinen Produkt vielen Patientinnen und Patienten geholfen werden kann und dass wir durch den Anbau hierzulande die Versorgungssituation verbessern können."

Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland erlaubt. Betroffene erhalten ihr Gras in Apotheken. Bisher ist Deutschland aber auf Lieferanten aus dem Ausland angewiesen.

Das Unternehmen sieht sich als Pionier, man könne "erheblich mehr produzieren"

Die Chefs von Demecan, Constantin von der Groeben, Cornelius Maurer und Dr. Adrian Fischer (von links nach rechts) sind zuversichtlich, dass ihr Produkt vielen Menschen helfen kann.
Die Chefs von Demecan, Constantin von der Groeben, Cornelius Maurer und Dr. Adrian Fischer (von links nach rechts) sind zuversichtlich, dass ihr Produkt vielen Menschen helfen kann.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Bei Demecan gibt man sich betont seriös. 2019 habe man den Zuschlag zur Produktion bekommen, teilte das Unternehmen mit. 2020 habe man sich dann für den Standort Ebersbach entschieden.

Es gehe ausschließlich um medizinisches Cannabis. Man verfolge einen wissenschaftlichen Ansatz und habe in einem "aufwendigen Selektionsprozess" sich für eine "Indica-dominate Sorte, basierend auf OG Kush mit hohem THC-Gehalt", entschieden, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Zudem sei die Anlage gut bewacht und hochgesichert. 24 Zentimeter Stahlbeton in allen Wänden und 150 Kameras sollen für die notwendige Sicherheit sorgen.

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Für Dr. Adrian Fischer ist die erste Lieferung erst der Anfang: "Natürlich wäre es wünschenswert, wenn wir noch erheblich mehr produzieren dürften. Demecan ist dazu in der Lage."

Momentan darf die Firma allerdings nur 660 Kilogramm Cannabis pro Jahr anbauen.

Das Unternehmen teilt mit, dass man "die Produktionskapazität auch kurzfristig massiv erhöhen könne, um den wachsenden Bedarf in Deutschland zu decken".

Titelfoto: DEMECAN GmbH

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