Dresden - Noch zweimal schlafen, dann ist Oberbürgermeisterwahl in Dresden. Ein Mann ist dafür verantwortlich, dass am Sonntag alles ordnungsgemäß über die Bühne geht: Wahlleiter Markus Blocher (53).

Er ist Herr über die 538 Urnen, in denen am Sonntag die Stimmzettel der Dresdner landen werden. Blocher, der im normalen Berufsleben Chef des Bürgeramtes ist, stehen 4000 Helfer zur Seite. Aber wenn der 53-Jährige schwere Fehler macht, könnte die ganze Wahl angefochten werden. Wie lebt es sich mit der Verantwortung?

Für Blocher ist es erst die dritte Wahl, die er zu verantworten hat. Seine "Feuertaufe" erlebte er bei Landtagswahl 2019. Für den aktuellen Urnengang hat der Familienvater (vier Kinder) bereits ein liebenswertes Ritual entwickelt. "Nach dem morgendlichen Kaffee werde ich die Wahllokale aufsuchen, in denen an diesem Tag Wahlhelfer Geburtstag haben. Ich bring für jeden Jubilar einen Blumenstrauß und Schokolade mit."

Ab 8 Uhr öffnen die Wahllokale - und dann wird es ernst. Knapp 435.000 Dresdner dürfen ihre Stimme abgeben. Wie viele davon wirklich teilnehmen, wird bis zum Schluss um 18 Uhr die spannende Frage sein.

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Bei der letzten OB-Wahl vor sieben Jahren lag die Beteiligung beim ersten Wahlgang bei gerade mal 51,1 Prozent. Immerhin: Diesmal haben schon fast 100.000 Dresdner Briefwahl-Unterlagen beantragt - beinahe ein Viertel der Berechtigten.

Eine endgültige Entscheidung wird diesen Sonntag aber wohl nicht fallen. Bei neun Bewerbern dürfte im ersten Durchgang kaum einer die absolute Mehrheit (mindestens 50 Prozent plus eine Stimme) erreichen. Dann kommt es am 10. Juli zum zweiten, entscheidenden Stechen. Und Markus Blocher muss wieder ran.