Wieder ist ein Virus Schuld: Osterreiter bangen um ihre Pferde!
Bautzen - Nachdem die Pandemie beim traditionellen Osterreiten schon keine Zuschauer zulässt, drohen nun auch den Pferden Kontaktbeschränkungen und Quarantäne-Regeln. Auch hier ist eine Virus-Seuche der Grund. Einige Reiterhöfe haben ihre Zusage, Tiere zu verleihen, bereits zurückgezogen.

Die Variante des Pferdeherpes-Virus, welches bei Reitsport-Veranstaltungen auftauchte und von dem auch deutsche Pferde betroffen waren, ist besonders ansteckend und kann zum Tode des Tieres führen.
Veranstaltungen im Freien sind laut Reitsport-Verband ab diesem Wochenende wieder möglich. Doch sollten die Tiere nicht eingestallt werden oder anderswo übernachten.
Doch gerade die Pferde für das Osterreiten, welche sich die Reiter ausleihen, werden ja eigens in einem fremden Stall für die Zeremonie geschmückt und herausgeputzt.
Auch wenn das Virus bisher nicht in Sachsen festgestellt wurde, fragen viele Pferdebesitzer und Tierärzte bei der Behörde nach, ob sie ihr Tier guten Gewissens zum Osterreiten verschicken können.
"Da die Krankheit nicht meldepflichtig ist, gibt es staatlicherseits auch keine rechtliche Handhabe", sagt Pferdeexperte Uwe Hörügel von der Tierseuchenkasse Sachsen. "Das Risiko muss jeder Besitzer selbst einschätzen."
Da das Virus durch Tröpfcheninfektion zwischen den Tieren übertragen wird, empfiehlt er auch hier Abstandsregeln. "Besonders Schleimhautkontakt ist zu vermeiden."


Außerdem wird empfohlen, das Tier nach einem Auswärtseinsatz in einer Quarantäne von zwei bis drei Wochen zu isolieren. Wer mehrere Tiere verleiht, kommt so schnell an seine Grenzen. Deshalb gab es bereits mehrere Absagen - einige Osterreiter holen jetzt schon Pferde aus Polen.
Titelfoto: dpa/Oliver Killig