Norderstedt - Ein junger Mann (18) hat sich am Sonntag auf mehreren Koppeln in Norderstedt (Schleswig-Holstein) an Pferden vergangen. Die Besitzerin hat Angst und ist voller Wut.

Am Sonntag gegen 19.06 Uhr fiel der 18-Jährige zum ersten Mal auf. Der mutmaßliche Tierschänder habe auf einer Weide im Speckenbarg in Norderstedt gestanden und sich selbst befriedigt, erzählte Manja Buchmann, die den Fall in einer Facebook-Gruppe publik machte.

Augenzeugen hatten den Mann beobachtet und die Polizei verständigt. Als die Beamten eintrafen, fehlte von dem Mann jede Spur. Nur 13 Minuten später wurde die Überwachungskamera von Buchmann durch einen Bewegungsmelder aktiviert, das Bild direkt auf ihr Smartphone übertragen.

Der 18-Jährige hatte sein Gesicht mit einer Atemschutzmaske verdeckt, schlüpfte durch einen Stromzaun und versuchte, die Pferde anzulocken. Über eine Audiofunktion schrie die Pferdebesitzerin ihn an. "Geh weg von meiner Weide, ich habe dich auf Kamera", habe sie gerufen.

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Sie habe sich sofort auf den Weg gemacht und Bekannte aus dem benachbarten Schrebergarten darum gebeten, nach den Pferden zu sehen. Auf einer Koppel entdeckte ein Bekannter dann den Mann.

"Er wusste zu dem Zeitpunkt auch noch nicht, was da passiert und hat mich angerufen und gesagt: Ich habe ihn, er ist hier bei deinen Nachbarn, ruf die Polizei", so Buchmann gegenüber TAG24.

Mehrere Augenzeugen umstellten die Koppel und beobachten das Unfassbare. Einer machte sogar ein Video von der Tat. Der Bekannte habe aufgenommen, wie der Jugendliche die Stute missbrauchte und sich dabei selbst befriedigte, so die 34-Jährige.

Die Polizei stellte den Mann. "Die haben ihm dann einen Platzverweis gegeben und zu uns gesagt, sie hätten ihn ein Stück Richtung Hamburg begleitet", so die Norderstedterin.

Ein Polizeisprecher bestätigte das gegenüber TAG24. Die Ermittlungen habe nun die Kriminalpolizei in Norderstedt in Zusammenarbeit mit der Polizei Hamburg übernommen. Ermittelt werde wegen Hausfriedensbruch und exhibitionistischer Handlungen. Laut Sprecher liege kein Hinweis auf einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor.

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Aktuell werde aber noch das Videomaterial gesichtet. Anschließend gehe der Fall an die Behörden der Hansestadt, da der 18-Jährige Hamburger ist.

Nun gehen bei den Pferdebesitzern Angst und Wut um. Buchmann veröffentlichte eine Aufnahme auf Facebook, einige User reagierten entsetzt.

Die Besitzer eines Pferdehofes in Hamburg-Niendorf meldeten sich bei Buchmann, als sie von dem Fall hörten. Sie schickten ein Bild und fragten, ob es sich um den Mann auf der Aufnahme handeln würde.

Buchmann erkannte ihn sofort wieder und ging zunächst davon aus, dass der Mann nach der Tat in Norderstedt dorthin weitergezogen war. Doch das Bild sei bereits aus dem Jahr 2023 gewesen. Er habe dort wochenlang sein Unwesen getrieben.

"Ich bin Mutter einer Tochter, und wenn ich mir vorstelle, dass so jemand frei auf den Straßen rumrennt, selbst wenn ich weiß, dass der wirklich nur an Tiere geht, ich habe keine ruhige Minute mehr", so Buchmann.

Sie werde weiter an die Öffentlichkeit gehen, bis der Mann bestraft wird. "Ich würde an seiner Stelle auswandern. Also wenn ich Wind kriegen würde davon, was jetzt gerade abgeht, und wie sauer auch teilweise die Pferde-Community auf ihn ist, dann würde ich meine Beine in die Hand nehmen und rennen", so Buchmann, die sich nicht mehr alleine in den Stall traut.