Affenpocken: Drei Todesfälle gemeldet!

Madrid (Spanien) - Spanien hat binnen weniger Stunden zwei Todesfälle im Zusammenhang mit Affenpocken gemeldet.

Eine Infektion mit Affenpocken lässt sich an solchen Pusteln erkennen. In Spanien starben nun zwei Männer daran.
Eine Infektion mit Affenpocken lässt sich an solchen Pusteln erkennen. In Spanien starben nun zwei Männer daran.  © Institute of Tropical Medicine, Antwerp/dpa

Das Gesundheitsministerium in Madrid gab am Samstag den Tod eines weiteren Patienten bekannt, nachdem es am Freitagabend über einen ersten Verstorbenen berichtet hatte. Es handelt sich um die ersten in Europa festgestellten Todesfälle im Zusammenhang mit der sich rasch ausbreitende Infektionskrankheit.

Die zwei Verstorben waren demnach "zwei junge Männer". Das Gesundheitsministerium erklärte, die beiden seien an den Affenpocken erkrankt gewesen und verwies auf Analysen, mit denen zu einem späteren Zeitpunkt die genaue Todesursache festgestellt werden solle.

Der erste Todesfall hatte sich in der Region Valencia im Osten Spaniens ereignet. Das regionale Gesundheitsministerium teilte am Freitagabend mit, der Tod des mit dem Affenpockenvirus (MPXV) infizierten Patienten sei "durch eine infektionsbedingte Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursacht" worden. Zum zweiten Todesfall wurden zunächst keine weiteren Informationen bekannt.

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Neben Spanien hatte am Freitag auch Brasilien einen Todesfall gemeldet.

Weltweit wurden seit Mai bisher insgesamt acht Todesfälle wegen Affenpocken festgestellt. Die ersten fünf waren aus Afrika gemeldet worden, wo die Krankheit 1970 erstmals bei Menschen festgestellt worden war.

Dem jüngsten, am Samstag veröffentlichten Bericht des spanischen Zentrums für Gesundheitsnotfälle zufolge sind im Land derzeit 3750 Menschen an Affenpocken erkrankt, 120 davon würden im Krankenhaus behandelt.

4298 sollen sich demnach bisher insgesamt angesteckt haben. Spanien ist eines der am stärksten von der Krankheit betroffenen Länder.

Weltweiter Gesundheitsnotstand ausgerufen

Reife, ovale Affenpockenviren (l.) und kugelförmige unreife Virionen (r.) unter einem Mikroskop.
Reife, ovale Affenpockenviren (l.) und kugelförmige unreife Virionen (r.) unter einem Mikroskop.  © Cynthia S. Goldsmith/Russell Regner/CDC/AP/dpa

Weltweit sind laut dem Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus (57), rund 70 Prozent der seit Mai gemeldeten 18.000 Ansteckungen mit Affenpocken in Europa festgestellt worden, rund 25 Prozent auf dem amerikanischen Kontinent.

Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt.

Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken verlaufen Affenpocken in der Regel deutlich milder; die meisten Menschen erholen sich innerhalb einiger Wochen von der Infektion.

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Angesichts der Ausbreitung der Infektionskrankheit hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am vergangenen Samstag einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. In Deutschland wurden bis Ende vergangener Woche laut Robert Koch-Institut 2268 Erkrankungsfälle registriert.

Titelfoto: Institute of Tropical Medicine, Antwerp/dpa

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