Diese Frau macht aus Vulven Kunst
Dresden - Wirklich jede ist ein Unikat: Kunsttherapeutin, Keramikerin und Kulturmanagerin Alexandra Schlöffel (48) erstellt Abformungen von Vulven aller Couleur. Die Diskussionen über Diversität sind für sie nur Gelaber. Sie mag es pur. Ihre einzigartigen Kunstwerke haben heilenden Charakter.

"Es heißt, jeder sei schön so, wie er ist", sagt Alexandra beim Aufräumen vor sich her. In ihrem kleinen Atelier im Dresdner Stadtteil Striesen ist es eng. An ihrem Arbeitsplatz räumt sie Keramikdildos zur Seite, denn heute soll es um Frauen gehen.
"Das stimmt zwar, aber es gibt keinen normalen Umgang damit." Viele seien "nicht fein" mit ihrem Körper, den hängenden Brüsten, dem schlaffen Po. Bei Letzterem hilft das Fitnessstudio. "Bei 'ihr' hilft 'sie' nur in 3D", sagt Alexandra.
Für eine kleine Anzahl Freundinnen - inzwischen sind sie beste Freundinnen - hat sie solche Abformungen schon erstellt. "Das Setting ist sehr intim. Wir lassen uns hier ja nicht die Fußnägel machen", sagt sie.
Nach einer Massage schiebt sie ein Futon ins Atelier, breitet darunter Folie aus. Manchmal "arrangiert" sie das Kunstobjekt noch, meistens muss noch Vaseline aufgetragen werden.



Alexandra Schlöffels Werke sind mehr als Kunst

Mit puddingartigem Alginat nimmt sie zwei Abdrücke. Blitzschnell und behutsam muss Alexandra dabei sein, wird der Stoff doch innerhalb kürzester Zeit hart.
Das entstandene Vulven-Negativ trägt sie mit Sockelgips aus - fertig. "Ich mag es so pur, wie es herauskommt."
Die entstandenen Werke sind mehr als Kunst. "Ich höre danach oft, dass sich meine Freundinnen jetzt anders sehen."
Vor allem das Äußere beleibterer Frauen würde oft anders aussehen als die "Brötchenmuschis aus dem Biobuch". Alexandra Schlöffel plädiert: "Die Vulva ist so speziell und persönlich wie du."
Weitere Infos gibt's bei Instagram: xelandros.arts
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis (2)