Dresden: Neustadt-Schläger landet vor Gericht

Dresden - Diesen Besuch im Dresdner Kneipenviertel Neustadt wird Anas B. (29) so schnell nicht vergessen. Der Management-Student aus Zittau wurde auf offener Straße übel vermöbelt. Laut Anklage schlug Rayen N. (30) im August 2023 auf den gebürtigen Marokkaner ein. Nun sitzt der Tunesier auf der Anklagebank im Dresdner Landgericht.

Rayen N. (30) sitzt nun auf der Anklagebank im Landgericht Dresden.
Rayen N. (30) sitzt nun auf der Anklagebank im Landgericht Dresden.  © Peter Schulze

"Ich war mit deutschen Freunden unterwegs", so der Student. Weil einer aus dem Trupp die öffentliche Toilette an der Louisenstraße aufsuchte, wartete Anas Abseits auf den Kumpel, während die anderen schon weiterzogen.

"Ich war am Handy beschäftigt, als plötzlich jemand kam und sofort schimpfte", so Anas. "Hurensohn und Schwuchtel", habe der ihm völlig Unbekannte ihm an den Kopf geworfen.

"Ich sagte, ich habe nichts mit ihm zu tun. Da stürmten schon seine Bekannten auf mich zu." Ohne Vorwarnung hagelten Fäuste und Hiebe mit Bierflaschen auf ihn ein.

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Letztlich kamen Anas' Freunde dazu, riefen die Polizei. Die Angreifer flohen. Aber Rayen nahm laut Anklage noch Uhr und Kette (290 Euro) des Opfers mit. Anas kam zur Sicherheit ins Krankenhaus.

Auf Fotos von möglichen Angreifern, die ihm von der Polizei vorgelegt wurden, erkannte er Rayen N. wieder. Der wurde dann per Haftbefehl gesucht, sitzt seit Dezember in U-Haft. Zu den Vorwürfen schweigt er.

Rayen ließ aber wissen, warum er aus Tunesien wegging. Er habe dort auf Wunsch seiner Eltern geheiratet, obwohl er nicht wollte. "Und in Tunesien ist alles teuer. Erst recht, wenn man verheiratet ist. Da ging ich nach Deutschland." Urteil folgt.

Titelfoto: Peter Schulze

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