Sexuell übertragbare Erkrankung? Nur so wenige Betroffene verraten es ihrem Partner!

Tennessee (USA) - Hunderte Millionen Menschen leiden weltweit an einer sexuell übertragbaren Krankheit. Ein möglicher Grund dafür, dass sich selbst heute noch so viele anstecken? Viele Betroffene scheinen ihre Sexualpartner einer neuen Studie zur Folge nicht über ihre Erkrankung zu informieren!

Erstaunlich wenige STD-Erkrankte erzählen ihren Partnern von ihrer Krankheit. (Symbolfoto)
Erstaunlich wenige STD-Erkrankte erzählen ihren Partnern von ihrer Krankheit. (Symbolfoto)  © 123RF/lightfieldstudios

Seit Jahrzehnten spielt die Aufklärung über Sexuell übertragbare Erkrankungen, sogenannte STD (englisch: "sexually transmitted diseases"), eine große Rolle in der internationalen Gesundheitspolitik. Aber müsste die Rolle noch viel größer sein?

Laut Weltgesundheitsorganisation haben sich alleine im Jahr 2020 mindestens 380 Millionen Menschen mit einer solchen Krankheit neu infiziert - Herpes noch nicht mal mit eingerechnet!

Eine Untersuchung von Wissenschaftlern der University of Tennessee fand nun heraus, dass sich nur rund eine Hälfte der Erkrankten überhaupt in der Pflicht sieht, den Sexualpartner darüber zu informieren.

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Für ihre im The Journal of Sex Research erschienene Ausarbeitungen verglichen die Forscher 32 Studien zu dem Thema.

Sexuelle Aufklärung reicht immer noch nicht aus

Ein Test für STD.
Ein Test für STD.  © 123RF/liudmilachernetska

Dabei erkannten sie, dass erkrankte Personen viele verschiedene Gründe angaben, ihre Partner nicht über ihren gesundheitlichen Zustand zu informieren: "Die häufigsten Gründe für die Geheimhaltung waren wohl die Angst vor oder die Erwartung von emotionalen Reaktionen, Verhaltensreaktionen und Ablehnung."

Doch hinter all den persönlichen Entscheidungen verbirgt sich oft ein gemeinsamer Nenner. "Viele Menschen erhalten keine ausreichende und umfassende Aufklärung im Bereich der sexuellen Gesundheit", heißt es in der Studie.

"Anstatt den richtigen Umgang mit der Prophylaxe zu erlernen, ihre Grenzen zu erkennen und das Ausmaß und die Übertragbarkeit von STD zu verstehen, werden die Jugendlichen lediglich zur Abstinenz ermutigt", erklären Prof. Kayley Davis McMahan und ihre Co-Studien-Autoren.

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Sie nehmen Schulen und Gesundheitsdienstleister in die Pflicht. "Es ist von größter Bedeutung, den Betroffenen genaues Wissen über die sexuelle Gesundheit zu vermitteln, ihnen ausreichend Gelegenheit zu Tests und Behandlungen zu geben und ihnen zu helfen, Vertrauen in ihre sexuellen Entscheidungen zu entwickeln", so das Fazit der Wissenschaftler.

Titelfoto: Montage: 123RF/lightfieldstudios, 123RF/liudmilachernetska

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