Steckt Russland dahinter? Brand-Anschlag auf Bundeswehr-Lkw in Erfurt
Von Sigrun Stock
Alles in Kürze
- Brandanschlag auf Bundeswehr-Lkw in Erfurt
- Staatsanwaltschaft ermittelt zu möglichen Russland-Verbindungen
- Video auf russischem Telegram-Kanal zeigt Anschlag
- Unklar, ob Laster für Ukraine bestimmt waren
- Ähnliche Taten in Erfurt und Soltau in der Vergangenheit
Erfurt - Nach einem Brandanschlag auf Bundeswehr-Lkw in Erfurt ermittelt die Staatsanwaltschaft auch zu möglichen Verbindungen nach Russland.

"Wir ermitteln auch in diese Richtung", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Erfurt.
Ein Video dazu war in einem russischsprachigen Telegram-Kanal veröffentlicht worden. In dem Clip sind die brennenden Lkws zu sehen. Weiterhin erschienen dort Fotos der Lastwagen in noch unbeschädigtem und später beschädigtem Zustand. Der Telegram-Kanal trägt den Titel "Besessen vom Krieg". Zuvor hatten MDR und "t-online" berichtet.
Dazu heißt es in dem Posting zu dem Video auf Russisch: "In Erfurt in Deutschland wird diverses Militärgerät für die ukrainischen Streitkräfte zur Reparatur gebracht. Unsere Leute entschieden, dass das alles unnötig sei und die ukrainischen Streitkräfte solche Ausrüstung nicht brauchten. Also verbrannten sie sie einfach."
Das Landeskriminalamt Thüringen, das die Ermittlungen zu dem Brandanschlag führt, sagte dem MDR, man prüfe die Echtheit. Ob die bei dem Anschlag zerstörten Laster tatsächlich für die Ukraine bestimmt gewesen seien, wie in dem Posting behauptet wird, ist unklar. Die Bundeswehr gab dazu laut MDR keine Stellungnahme ab.

Ähnliche Taten in der Vergangenheit
In Erfurt waren an derselben Stelle bereits im Juni vergangenen Jahres Militärfahrzeuge mutmaßlich in Brand gesteckt worden. Zu den Hintergründen machte das LKA bisher keine Angaben.
Vor zwei Wochen brannten ebenfalls sechs Bundeswehr-Fahrzeuge im niedersächsischen Soltau, auch sie waren auf einem Werkstattgelände geparkt. In Soltau war nach der Tat ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Auf der linksextremen Internetplattform "Indymedia" schrieb eine Gruppe mit dem Namen "Agenda2029": "Eine weitere Intensivierung eines globalen Krieges wird hier in Deutschland vorbereitet, daher müssen wir die Zentren der Kriegstreibenden sabotieren."
Titelfoto: Martin Wichmann/WichmannTV/dpa