Warnstreik im Logistikzentrum von Zalando in Erfurt

Von Jörg Schurig

Erfurt - Im Tarifstreit bei Zalando hat die Gewerkschaft ver.di am Logistikzentrum in Erfurt erneut zu einem Warnstreik aufgerufen. Ziel sei es, Europas größten Modeversandhändler an den Verhandlungstisch zu bringen, teilte ver.di mit. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Mitarbeiter des Zalando-Logistikzentrums in Erfurt sind bis Mittwochmorgen zum Streik aufgerufen. (Symbolbild)
Die Mitarbeiter des Zalando-Logistikzentrums in Erfurt sind bis Mittwochmorgen zum Streik aufgerufen. (Symbolbild)  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die Gewerkschaft wirft Zalando vor, Tarifverhandlungen bisher zu verweigern. Um weiter Druck zu machen, solle der Warnstreik bis Mittwochfrüh fortgesetzt werden. Etwa 80 Mitarbeiter der Frühschicht hätten sich zu Beginn beteiligt.

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten die Anerkennung der Flächentarifverträge für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Hier lägen die Löhne für Lagerarbeiter etwa 10 Prozent höher als von Zalando aktuell gezahlt, hieß es. Hinzu kämen höhere Zuschläge, kürzere Wochenarbeitszeiten, tarifliche Altersvorsorge und weitere Verbesserungen.

"Am Geld scheitert es nicht. Mehr als 500 Millionen Euro Konzerngewinn haben die Beschäftigten des Zalando-Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftet", sagte Gewerkschaftssekretär Matthias Adorf.

Die Gewerkschaft ver.di fordert mehr Geld für die Beschäftigten. (Symbolbild)
Die Gewerkschaft ver.di fordert mehr Geld für die Beschäftigten. (Symbolbild)  © Philip Dulian/dpa

Die Zahlung der Tariflöhne würde Zalando nur einen Bruchteil dieses Gewinnes kosten. Es gehe um Wertschätzung und Respekt.

Eine erste Streikrunde hatte es Mitte April gegeben. Zalando hat in Erfurt rund 2500 Mitarbeiter.

Titelfoto: Bildmontage: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa, Philip Dulian/dpa

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