Mega-Zoff: RLP-Ministerin empört über neue Routen am Frankfurter Flughafen
Von Christian Schultz
Alles in Kürze
- RLP-Ministerin Katrin Eder kritisiert neue Flugrouten am Frankfurter Flughafen.
- Mehr Verkehr erwartet, Änderungen bei Flugrouten geplant.
- Mainz befürchtet massive zusätzliche Lärmbelastung durch Umverteilung.
- Frühere Zusagen zum Schutz von Siedlungen sollen nicht eingehalten werden.
- Fluglärmkommission lehnt Konzept in seiner jetzigen Form ab.
Frankfurt am Main/Mainz - Deutschlands wichtigster Flughafen in Frankfurt erwartet mehr Verkehr in den kommenden Jahren. Um das zu stemmen, soll es Änderungen bei Flugrouten geben. In Mainz sorgt das für großen Unmut.

Die rheinland-pfälzische Umwelt- und Mobilitätsministerin Katrin Eder (48, Bündnis 90/Die Grünen) hat die möglichen Änderungen an Flugrouten am Frankfurter Flughafen scharf kritisiert.
"Was da am Frankfurter Flughafen geplant wird mit den Flugrouten, ist ein Bruch jeglicher Zusagen, die beim Ausbau der Nordwestlandebahn getroffen wurden", sagte die Grünen-Politikerin, die früher Verkehrsdezernentin der von Fluglärm betroffenen Landeshauptstadt Mainz war, der Deutschen Presse-Agentur.
Der Airport-Betreiber Fraport und die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatten mitgeteilt, dass an Deutschlands größtem Flughafen künftig mehr Flugzeuge Richtung Nordwesten abheben sollen, in Erwartung einer steigenden Zahl an Flugbewegungen.
Eder sagte, gemäß früherer Zusagen im Zusammenhang mit dem Bau der 2011 in Betrieb genommenen Landebahn Nordwest sollten Routen so gelegt werden, dass sie möglichst zwischen Siedlungen durchfliegen. "Jetzt wird mir nichts, dir nichts gesagt, dass die Kapazität von 700.000 Flugbewegungen nicht erreicht werden kann und es wird nichts mehr auf die Zusage von damals gegeben."
Zusätzliche Lärmbelastung in Mainz befürchtet

Für Mainz würden die Umverteilungen bei den Flugrouten eine massive zusätzliche Lärmbelastung darstellen, gerade in Stadtteilen, in denen wahnsinnig viele Menschen lebten wie der Innenstadt.
"Das macht mich fassungslos, dass da gerade ein Rollback stattfindet", sagte Eder. "Ich war mal zehn Jahre stellvertretende Vorsitzende der Fluglärmkommission und bin echt konsterniert." Die Kommission lehnt das vorgelegte Konzept von Fraport und DFS in seiner jetzigen Form ab.
Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (36, SPD) hatte Ende Juni in einer Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses des Landtags in Wiesbaden gesagt, dass für die Prüfungen zu dem neuen Betriebskonzept noch Daten zu prognostizierten An- und Abflügen fehlten.
Diese seien bei Fraport angefordert und bis Ende 2025 in Aussicht gestellt worden.
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