Wird er erscheinen? Prozess gegen abgewählten OB Feldmann wird fortgesetzt

Frankfurt am Main - Im Prozess gegen den abgewählten Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (64, SPD) hat am Mittwoch die Frage im Mittelpunkt gestanden, wie dessen Frau eine überbezahlte Leitungsfunktion in einer deutsch-türkischen Kita der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Frankfurt erhalten hat.

Zum letzten Verhandlungstermin war Peter Feldmann (64, SPD) wegen eines "psychischen Ausnahmezustands" nicht erschienen.
Zum letzten Verhandlungstermin war Peter Feldmann (64, SPD) wegen eines "psychischen Ausnahmezustands" nicht erschienen.  © Boris Rössler/dpa

Die zu dem Zeitpunkt für Personalangelegenheiten in den Awo-Kindertagesstätten zuständige Mitarbeiterin sagte als Zeugin vor dem Frankfurter Landgericht, die damalige Freundin Feldmanns sei an ihr vorbei von der Awo-Leitung für den Posten ausgewählt worden.

Die damalige Freundin Feldmanns habe zum Zeitpunkt weder die nötige Qualifikation noch die Berufserfahrung gehabt, sagte die Zeugin. Doch ihr sei vermittelt worden, dass es sich um "eine klare Order" handele.

Die von ihr befürwortete tarifliche Einstufung - die bereits großzügig gewesen wäre - habe die Awo-Leitung erhöht und der damaligen Freundin Feldmanns zudem einen Dienstwagen zugesprochen, ohne dass es dafür einen nachvollziehbaren Grund gegeben habe.

Frankfurter Oberbürgermeister-Stichwahl: Für diesen Kandidaten spricht sich der "Bahnbabo" aus!
Frankfurt Politik Frankfurter Oberbürgermeister-Stichwahl: Für diesen Kandidaten spricht sich der "Bahnbabo" aus!

Feldmann war am Sonntag bei einem Bürgerentscheid abgewählt worden, formal ist er noch bis diesen Freitag im Amt, wenn das endgültige Ergebnis festgestellt wird.

Die Staatsanwaltschaft wirft Feldmann vor, von der Awo Spendengelder und andere Vorteile angenommen zu haben.

Im Gegenzug habe er die Interessen des Sozialverbands wohlwollend berücksichtigen wollen. Feldmann hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Das Verfahren gegen den SPD-Politiker steht in Verbindung mit dem Awo-Skandal um Betrugsvorwürfe in Millionenhöhe gegen ehemalige Führungsfunktionäre des Verbands in Frankfurt und Wiesbaden.

Ursprünglicher Artikel von 6.02 Uhr, zuletzt aktualisiert um 13.51 Uhr

Titelfoto: Boris Rössler/dpa

Mehr zum Thema Frankfurt Politik: