Verzockt? Baustopp am Elbtower: Das steckt dahinter
Hamburg - Ein Thema, welches den meisten Hamburgern bereits seit Langem unangenehm aufstößt: der Bau des gigantischen Elbtowers in der Hafencity. Während das Gebäude bereits etwa 100 Meter hoch ist, wird die Arbeit eingestellt. Aber wieso?

Das Immobilienunternehmen Signa, das für die Realisierung des Baus des Mega-Hochhauses in der Hamburger Hafencity verantwortlich ist, wollte mit dem letztlich 245 Meter hohen Elbtower das höchste Gebäude der Hansestadt errichten.
Doch bei etwa 100 Metern Höhe ist mit dem Bau nun erst einmal Schluss. Die Arbeiter des Bauunternehmens haben ihre Arbeit bis auf Weiteres auf Eis gelegt.
Das bestätigte der Geschäftsführer der Lupp Gruppe, Matthias Kaufmann, die von Signa für den Rohbau beauftragt wurde, gegenüber dem Hamburger Abendblatt.
Und der Grund? Aktuell fließe kein Geld mehr. Kaufmann habe auch das bestätigt.
Hat sich Milliardär René Benko mit seiner Firma verzockt?

Bei der Errichtung des Elbtowers, der letztlich nach dem Commerzbank-Turm und dem Messeturm in Frankfurt das dritthöchste Hochhaus Deutschlands werden soll, handelt es sich um ein Milliarden-Projekt.
Und dahinter steht mit der Signa Gruppe der österreichische Milliardär René Benko (46), dem in Deutschland die Warenhauskette "Galeria Karstadt Kaufhof" gehört. Geht dem schwerreichen Unternehmer etwa das Geld aus? Gegenüber der BILD habe der Konzern zumindest bestätigt, dass Insolvenzfachmann, Arndt Geiwitz, "beratend zur Seite stehe".
Nicht nur, dass der Unternehmer bereits die österreichischen Möbelkette Kika/Leiner und SportScheck abgetreten hatte - es wurde auch für seine beiden Unternehmen Tennispoint und Fahrrad.de ein Insolvenz-Antrag gestellt.
Trifft es als Nächstes nun wirklich die Hamburger Immobilien-Projekte? Schließlich steckt Benko mit seiner Signa-Gruppe auch hinter der neuen Gänsemarkt-Passage in der Hamburger Innenstadt, bei der erst vergangene Woche ebenfalls die Arbeit niedergelegt worden war.
Das Problem: Der Investor findet keine Mieter für seinen Neubau für die Büros, Wohnungen und Gastronomie. Das auch aus diesem 250-Millionen-Projekt erst einmal nichts wird, besorgt die Politik.
Hat sich der Milliardär mit seiner Firma etwa ordentlich verzockt?

Signa-Geschäftsführer Kaufmann jedenfalls bleibt hinsichtlich des Elbtowers weiter optimistisch und hofft auf eine baldige Fortsetzung des Bauvorhabens: "Wir gehen nach heutigem Stand davon aus, dass die Wiederaufnahme der Baustellentätigkeit zeitnah erfolgen kann".
Titelfoto: Citynewstv