HHLA schlägt weniger Container im Hamburger Hafen um

Hamburg - Mehr Umsatz, aber weniger Gewinn und ein deutliches Minus beim Containerumschlag meldet die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Deutschlands größter Hafenkonzern hat am Freitag seine vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgestellt und einen Ausblick gegeben.

Die HHLA betreibt in Hamburg drei der vier Containerterminals. (Archivbild)
Die HHLA betreibt in Hamburg drei der vier Containerterminals. (Archivbild)  © Christian Charisius/dpa

Der Umsatz stieg demnach von 1,465 Milliarden Euro um 7,7 Prozent auf 1,578 Milliarden Euro, wie das Hamburger Unternehmen mitteilte. Gleichzeitig sank das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) um etwa 3,5 Prozent auf 220 Millionen Euro. Damit übertraf der Gewinn vor Steuern und Zinsen zwar die Erwartungen, die zwischen 175 und 210 Millionen Euro lagen, blieb aber unter dem EBIT des Vorjahres von 228 Millionen Euro.

Gleichzeitig ging der Containerumschlag deutlich zurück. 6,4 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) schlug das sich mehrheitlich im Besitz der Stadt Hamburg befindende Unternehmen im vergangenen Jahr um. Das ist ein Minus von 7,9 Prozent im Vergleich zu 2021.

Die HHLA betreibt drei der vier Containterterminals im Hamburger Hafen, Eurogate aus Bremen ist der Betreiber des vierten. An der Elbe fiel das Minus im Umschlag nicht ganz so hoch wie konzernweit aus; es lag bei 4,1 Prozent.

HHLA blickt verhalten optimistisch auf das Geschäftsjahr 2023

Angela Titzrath (56) leitet den größten Hafenkonzern Deutschlands. (Archivbild)
Angela Titzrath (56) leitet den größten Hafenkonzern Deutschlands. (Archivbild)  © Marcus Brandt/dpa

Am Rückgang seien unter anderem die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verantwortlich. Im Schwarzmeerhafen Odessa betreibt die HHLA über eine Tochtergesellschaft einen Containerterminal. Zu Kriegsbeginn gab es eine russische Seeblockade, und kein Schiff konnte mehr ablegen. Mit dem Getreidedeal gab es zumindest ein wenig Entspannung.

"Stabilität und Sicherheit sind wichtige Voraussetzungen, damit logistische Leistungen zuverlässig erbracht werden können. Beides war im vergangenen Jahr nur bedingt gegeben", sagte dazu Angela Titzrath (56), HHLA-Vorstandsvorsitzende. "Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, dessen Auswirkungen und den Störungen der globalen Lieferketten." Die HHLA-Chefin geht von weiteren Schwankungen in diesem Jahr und einer nachlassenden Konjunktur aus.

Im ersten Quartal rechnet die HHLA mit deutlich rückläufigen Mengenentwicklung. Doch bereits ab dem zweiten Quartal erwartet der Hafenkonzern eine "Aufhellung der Lage mit entsprechender Mengenzunahme". Bei den Annahmen herrscht allerdings eine hohe Unsicherheit.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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