ABBA begeistert auf der Reeperbahn: Hier hielt es keinen auf den Sitzen

Hamburg - ABBA ist zurück in Hamburg! Zumindest die berühmten Songs der schwedischen Kultband. Mit "Thank You For The Music - Die ABBA-Story" präsentiert das St. Pauli Theater noch bis Mitte September eine Zeitreise in die 1970er-Jahre. Und das ganz ohne "ABBAtare", wie sie etwa in London seit 2022 zu sehen sind. "Hier hören sie die Songs noch live", wie Moderator Petter Bjällö (50, The Voice of Germany 2024) bei der Premiere am Mittwoch betonte.

V.l.n.r: Jules Dodd als Björn, Rachel Hiew als Agnetha, Dominique Lacasa als Anni-Frid und Jarek Jeziorowski als Benny bringen rund 30 Songs der schwedischen Kultband auf die Bühne des St. Pauli Theaters.  © Stars in Concert

In der Rolle des ABBA-Managers Stig Anderson (†1977) führt der schwedische Musical-Darsteller mit viel Humor und Fakten durch die Geschichte von Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid – kurz ABBA. Großgeschrieben, um nicht mit der gleichnamigen schwedischen Fischkonserven-Firma verwechselt zu werden.

Anderson dachte sich aber nicht nur den Bandnamen aus, sondern er war es auch, der ABBA 1973 zum ersten Mal für den schwedischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) anmeldete. Mit "Ring Ring" belegte die Band allerdings "nur" den dritten Platz.

Nur um ein Jahr später mit "Waterloo" den ESC im englischen Brighton zu gewinnen. Damit verwiesen sie nicht nur Olivia Newton-John ("Grease") auf Platz vier, sondern legten zugleich den Grundstein für ihre Weltkarriere, die sie bis heute zu einer der erfolgreichsten Pop-Bands aller Zeiten macht.

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"Für uns in Schweden ist der ESC als kleines Land sehr wichtig, um auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu werden", erklärt Bjällo alias Anderson. Begleitet wurde seine Aussage von einem mitreißenden Medley bekannter schwedischer ESC-Hits. Im Mittelpunkt standen aber natürlich die Lieder von ABBA.

In rund zweieinhalb Stunden gaben Jules Dodd als Björn, Rachel Hiew als Agnetha, Dominique Lacasa als Anni-Frid und Jarek Jeziorowski als Benny die Songs der schwedischen Kultband wie "Fernando" und "Eagle" zum besten. Und das in teils verblüffender Ähnlichkeit zum Original.

Nicht nur die Stimmen passen zu den Stars der 1970er, auch Kostüm und Maske lassen die Illusion eines echten ABBA-Konzerts zeitweise Wirklichkeit werden. Besonders eindrucksvoll wird das auf der Videoleinwand im Bühnenhintergrund erlebbar, wo Originalaufnahmen der Band mit Live-Bildern der ABBA-Darsteller verschmelzen.

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Ikonische Kostüme, perfekte Synchronität, stimmliche Power und spürbare Bühnenenergie: Dominique Lacasa (Anni-Frid, l.) und Rachel Hiew (Agnetha) erinnern nicht nur optisch an ihre Vorbilder, sondern bringen auch deren Spirit überzeugend auf die Bühne.  © Stars in Concert

Der mitreißende ABBA-Effekt funktioniert bis heute

Jules Dodd (r.) alias Björn zeigte sich am Mittwoch begeistert von der Reaktion des Publikums.  © Stars in Concert

Das Konzert-Feeling wurde noch mal mehr durch die Interaktionen mit dem Publikum verstärkt. Ein zugeworfener Luftkuss, ein animierendes "Hamburg, wie geht's euch?" und natürlich immer wieder die Einladung zum Mitsingen.

Spätestens am Ende des zweiten Aktes hielt es keinen mehr auf den Stühlen. Und das nicht nur Ränge-, sondern auch generationsübergreifend.

Nach "Mamma Mia" forderte das Publikum lautstark und stampfend eine Zugabe – und bekam sie auch: Mit "Dancing Queen" und "Thank You for the Music" fand die Show ihren perfekten, euphorischen Abschluss.

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Ein Satz war an diesem Abend besonders oft zu hören: "Ich habe jetzt richtig Lust, die Lieder wieder öfter zu hören."

Der wohl beste Beweis, dass der ABBA-Effekt bis heute anhält und die Hommage an die Pop-Legenden mit der "Die ABBA-Story" mehr als gelingt. Auch das Quartett auf der Bühne zeigte sich überwältigt von der Stimmung: "Es ist unser erstes Mal hier im St. Pauli Theater – wir lieben euch! Hoffentlich sehen wir uns wieder", so Jules Dodd alias Björn.

Das ABBA-Musical läuft noch bis zum 14. September täglich außer montags im St. Pauli Theater auf der Reeperbahn. Tickets gibt es unter st-pauli-theater.de.

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