Bei "&Julia" darf jetzt mitgesungen werden: "Die Schüchternheit starb mit Romeo"
Hamburg - Schon bei der Deutschland-Premiere von "&Julia" im Oktober 2024 war vielen Beteiligten klar: Dieses Musical eignet sich – vielleicht wie kein Zweites – für sogenannte "Sing-Along-Shows". Also Vorstellungen, bei denen das Publikum aktiv dazu aufgefordert wird, mitzusingen. Am gestrigen Samstagabend feierte die erste von drei Shows Premiere und die größten Hits der 90er und 2000er.

Das Musical, welches 2022 am Broadway Premiere feierte, erzählt ein alternatives Ende der wohl berühmtesten Liebesgeschichte der Welt: "Romeo & Julia" von William Shakespeare (†1616).
In der modernen Version wählt Julia nach Romeos Tod jedoch nicht den Dolch, sondern das Leben. Erzählt wird ihre neue Geschichte und die Reise zu sich selbst mit bekannten Pop-Klassikern, die alle aus der Feder von Grammy-Preisträger Max Martin (54) stammen.
Darunter Hits wie "Since U Been Gone" von Kelly Clarkson, "Roar" von Katy Perry, "Baby One More Time" von Britney Spears und "Larger Than Life" von den Backstreet Boys.
"Die Show ist so besonders, weil man die Lieder alle schon kennt und eine Verbindung dazu hat, und die sind so clever in die Geschichte eingebaut, dass es komplett passt", sagte Julia-Darstellerin Chiara Fuhrmann 2024 im TAG24-Interview.
Am Samstag war es dann aber Rita Sebeh, die das Publikum zum Mitsingen einlud. Die Musikerin (bekannt unter dem Künstlernamen "Sebeya") spielt die Rolle der Julia alternierend.
Stage Operettenhaus macht für "&Julia" besondere Ausnahme

Für alle, die bei den Songtexten nicht ganz textsicher sind, macht das Hamburger Stage Operettenhaus während der Sing-Along-Shows eine besondere Ausnahme: Handys sind erlaubt, um die Liedtexte, die online bereitgestellt werden, mitzusingen. Fotos und Videoaufnahmen sind jedoch weiterhin untersagt.
Anders als bei vielen anderen Musicalproduktionen, die oft ins Deutsche übersetzt werden, bleiben die Songs bei "&Julia" in ihrer englischen Originalversion.
Pink aufleuchtende Herzen auf Bildschirmen rechts und links neben der Bühne signalisieren dem Publikum: Jetzt darf mitgesungen werden. Das sei laut Theater sogar ausdrücklich erwünscht. Oder wie William Shakespeare himself es zu Beginn der Show ausdrückte: "Die Schüchternheit starb mit Romeo".
Dennoch war das Publikum anfangs noch eher verlegen, taute aber spätestens im zweiten Akt auf – bei "Everybody" von den Backstreet Boys stand dann der ganze Saal und sang inbrünstig mit.
"Die Lieder unserer Show sind solche Ohrwürmer, dass sowieso in jeder unserer Vorstellungen Partystimmung herrscht. Oft wird schon vorher mitgesungen", erklärte Denise Obedekah, künstlerische Leiterin im Stage Operettenhaus, die Einführung der Mitmach-Shows.
Tickets für die zwei weiteren Termine der "Sing Along Shows" am 26. Juni und 25. Juli 2025 gibt es unter musicals.de.
Titelfoto: Tag24/Madita Eggers