Nach "Ernährungs-kompass": Darum geht es im neuen Bestseller von Bas Kast

Hamburg - Der Wissenschaftsjournalist Bas Kast (50) wurde 2018 als Autor des "Ernährungskompass" bekannt. Mit dem "Kompass für die Seele" gelang ihm nun ein weiterer Bestseller.

Der Wissenschaftsjournalist Bas Kast (50) stellte am Samstag seinen "Kompass für die Seele" in Hamburg vor. (Archivbild)
Der Wissenschaftsjournalist Bas Kast (50) stellte am Samstag seinen "Kompass für die Seele" in Hamburg vor. (Archivbild)  © Horst Galuschka/dpa

Im Rahmen des Harbour Front Literaturfestivals und im Gespräch mit der Buchinfluencerin Karla Paul (40, "Long Story Short") stellte Kast sein aktuelles Buch am Samstagabend im Deutschen Schauspielhaus Hamburg vor.

Deutlich wurde dabei: Hinter dem Seelenkompass steckt erneut eine ganz persönliche Geschichte.

Denn schon seinen Ernährungskompass schrieb Kast, nachdem er selbst unter zunehmend beunruhigenden Herzattacken gelitten hatte. Er wälzte Studien, stellte seine Ernährung um und teilte sein Wissen schließlich in dem Bestseller.

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Dem bis dato unbekannten Autor gelang der Überraschungserfolg.

Doch nach einem ersten Hochgefühl folgte die erschreckende Leere: "Ich lebte diesen Traum und er bedeutete mir überhaupt nichts", beschrieb es Kast nun. Auch eine harmonische Ehe, drei gesunde Kinder und finanzielle Sicherheit konnten daran nichts ändern. "Das war erschütternd. Ich dachte: Wenn du jetzt nicht glücklich sein kannst, wann dann?"

Und so fing der Autor an, sich ganz wissenschaftlich mit seiner seelischen Gesundheit und spirituellen Themen auseinanderzusetzen. Wieder begann er, Studien zusammenzutragen und testete die verschiedensten Mittel und Methoden zunächst an sich selbst: Meditation, Eisbaden und Saunagänge etwa – aber auch Psychedelika gehörten dazu.

"Ohne dieses Buch hätte ich Pilze oder LSD nie ausprobiert", erklärte Kast am Samstag weiter. "Und jetzt bin ich dankbar dafür."

Der "Kompass für die Seele" beinhaltet ein "Anti-Miesfühl-Buffet"

Der "Kompass für die Seele" ist im Verlag C. Bertelsmann erschienen.
Der "Kompass für die Seele" ist im Verlag C. Bertelsmann erschienen.  © Verlag C. Bertelsmann/dpa

Kann man Drogen also aus wissenschaftlicher Sicht empfehlen, Herr Kast?

"Manche Mittel wie MDMA sind riskant", weiß der Journalist. "Aber die positive Wirkung, etwa im Vergleich zu Antidepressiva, ist phänomenal", lautet sein Urteil.

Nachdem er die entsprechenden Forschungsergebnisse gelesen hatte, probierte er es selbst aus: MDMA, Pilze und LSD nahm er unter therapeutischer Begleitung. Für ihn seien die Erfahrungen teils unbeschreiblich und zudem heilsam gewesen.

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Doch er betonte im Gespräch mit Karla Paul auch: Nicht nur Psychedelika, sondern auch all die anderen im Buch beschriebenen Methoden für das angestrebte Seelenheil, wirken bei jedem Menschen anders. Das gelte auch für gut erforschte Bereiche wie die der Meditation.

Sein Kompass sei daher als "Anti-Stress- oder Anti-Miesfühl-Buffet" zu verstehen, bei dem sich jeder Leser und jede Leserin frei bedienen könne. Doch über allem solle die Frage schweben: "Was davon passt zu mir?"

Und ist der Autor denn nun selbst ein glücklicherer Mensch geworden?

Die knappe Antwort lautet: "Ja." Denn auf der Suche nach mehr innerer Stärke habe er vor allem eines gelernt: "Ich bin einem Stimmungstief nicht hilflos ausgeliefert."

Und genau das sei am Ende auch die wichtigste Botschaft in seinem Buch: "Manchmal sind wir auf Hilfe von außen angewiesen. Aber bevor es so weit ist, können wir schon eine ganze Menge selber tun."

Titelfoto: Horst Galuschka/dpa,Verlag C. Bertelsmann/dpa (Bildmontage)

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