Für neue Haare: Regionalliga-Torwart vermittelt Fußballer in die Türkei

Hamburg/Norderstedt - Lars Huxsohl (29) ist Torwart beim Regionalligisten Eintracht Norderstedt. Beruflich arbeitet er in einer Unternehmensberatung, als Nebentätigkeit vermittelt er Fußballer zu Haartransplantationen in die Türkei. Im Interview mit der Zeit erklärte er, wieso gerade Fußballer auf seinen Service zurückkommen.

Lars Huxsohl (29) flog bereits mit 22 Jahren für eine Haartransplantation in die Türkei.
Lars Huxsohl (29) flog bereits mit 22 Jahren für eine Haartransplantation in die Türkei.  © Marcus Brandt/dpa

Im besonderen Pokalspiel gegen den FC St. Pauli am 16. August machte der 29-Jährige das Spiel seines Lebens und zwang den Bundesligisten letztlich sogar ins Elfmeterschießen.

Neben seiner Tätigkeit als Regionalliga-Keeper hat er sich noch ein weiteres Business aufgebaut, das mit Fußball zu tun hat - zumindest im weitesten Sinne.

Huxol vermittelt Spieler zu Haartransplantationskliniken in die Türkei. Auch er selbst unterzog sich bereits einer solchen Schönheits-OP.

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"Viele Fußballer haben ein großes Ego und stehen auch deswegen auf dem Feld. Bei mir ist das auf jeden Fall auch ein Faktor. Und das überträgt sich dann auf die Frisur", gab der Sportler im Gespräch zu.

Als ihm auf Fotos, die während der Spiele von Norderstedt geknipst wurden, schließlich auffiel, dass das Haar am Oberkopf immer lichter zu werden schien, habe der Norddeutsche die Entscheidung getroffen, nachzuhelfen. "Es war offensichtlich, dass ich Haarausfall habe. Ich dachte: Boah, nee, das geht nicht!"

Seine Familie sei anfangs alles andere als begeistert gewesen. "Meine Eltern wohnen in einem Dorf in Ostfriesland, das war bei denen verpönt." Dem damals erst 22-Jährige sei das allerdings egal gewesen. Für den Eingriff stieg er in den Flieger in die Türkei.

Huxsohl teilt Haartransplantationen offen auf Social Media

Lars Huxsohl vermittelt auch Bundesliga-Profis

Haare sind Fußballern besonders wichtig, sagt Huxsohl. Vor dem Pokalspiel gegen den FC St. Pauli seien er und seine Mannschaftskollegen allesamt noch mal beim Friseur gewesen.
Haare sind Fußballern besonders wichtig, sagt Huxsohl. Vor dem Pokalspiel gegen den FC St. Pauli seien er und seine Mannschaftskollegen allesamt noch mal beim Friseur gewesen.  © Marcus Brandt/dpa

Mit diesem Schritt inspirierte Huxsohl dann sogar seinen Bruder sowie Mannschaftskollegen, erzählte er.

Sein Businessmodell entstand dann aber quasi über Nacht. Auf TikTok präsentierte der Torwart ein Vorher-Nachher-Video, das millionenfach geklickt wurde.

"Dann hat sich die Klinik, bei der ich es habe machen lassen, gemeldet und gefragt, ob wir kooperieren wollen. Ich dachte, klar, die zwei, drei Anfragen kann ich denen weiterleiten."

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Falsch gedacht: In nur wenigen Tagen seien mehr als 600 Nachrichten dazu eingetrudelt. "Ich kam gar nicht mehr hinterher. So ging alles los. 2020 hab ich den Vermittlungsservice 'My-Hair-Guide' gegründet. Ich informiere da rund um das Thema Haartransplantation und bin letztendlich Vermittler für die Kliniken."

Aktuell arbeite der 29-Jährige mit vier Kliniken in Istanbul zusammen. Regelmäßig überzeuge er sich außerdem vor Ort selbst über Zustände und Angebote. Huxsohls Beratung zu Haartransplantationen sei zunächst kostenlos. Sollten sich Kunden für eine Operation entscheiden, erhalte er eine dreistellige Provision von dem jeweiligen Anbieter.

Wen er bereits vermittelt hat, verriet Huxsohl nicht. Aber: Von seinen ehemaligen Mitspielern entschieden sich zwischen 10 und 15 Prozent für eine Haartransplantation. "Und von Profis aus der dritten bis zur Bundesliga etwa 15. Die meisten aber wollen das gern für sich behalten."

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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