Karl Lagerfeld: Treuer Begleiter lüftet Geheimnis um seinen Tod

Hamburg - Sechs Jahre nach dem Tod von Karl Lagerfeld (†85) gewährt eine neue 3sat-Doku erstmals Einblicke in das Privatleben des legendären Designers. Sein langjähriger Assistent Sébastien Jondeau (50) lüftet darin das Geheimnis, wieso der Modeschöpfer auf keinen Fall beerdigt werden wollte.

Die von Gero von Boehm (71, nicht im Bild) produzierte Doku "Karl - Der Mann hinter der Maske" bietet intime Einblicke in Karl Lagerfelds Leben. (Archivfoto)
Die von Gero von Boehm (71, nicht im Bild) produzierte Doku "Karl - Der Mann hinter der Maske" bietet intime Einblicke in Karl Lagerfelds Leben. (Archivfoto)  © Christophe Ena/AP/dpa

Warum gibt es eigentlich keine Gedenkstätte von Lagerfeld? Eine Frage, die sich viele Fans immer wieder stellen. Als der gebürtige Hamburger im Februar 2019 starb, wurde seine Asche an einem "geheimen Ort" verstreut - genau so, wie er es sich gewünscht hatte.

In der Doku "Karl - Der Mann hinter der Maske‘", die seit Samstag in der 3sat-Mediathek verfügbar ist, erklärt sein langjähriger Assistent Sébastien Jondeau, dass er diesen Wunsch respektiere und den Ort bis heute geheim halte. "Es war sein Wunsch - und den habe ich erfüllt."

Lagerfeld hatte immer ein Faible für Diskretion und Privatsphäre. Sein Leben war eine Inszenierung, seine Person ein Kunstwerk - und sein Tod sollte nicht anders sein.

Lagerfelds außergewöhnlicher letzter Wunsch: Kein Grab, kein Gedenkort

Den Modeschöpfer und seinen Assistenten Sébastien Jondeau (l.) verband eine tiefe Freundschaft. Hier besuchten beide 2010 ein Café in St. Tropez. (Archivfoto)
Den Modeschöpfer und seinen Assistenten Sébastien Jondeau (l.) verband eine tiefe Freundschaft. Hier besuchten beide 2010 ein Café in St. Tropez. (Archivfoto)  © Stephan Witte/KDF-TV & Picture/dpa

In der 60-minütigen Doku erzählt sein damaliger persönlicher Begleiter Jondeau, dass dieser keinen Ort der Trauer wollte. Kein pompöses Mausoleum, keine schlichte Grabplatte, nicht einmal eine Urne mit seinem Namen.

Vielmehr wollte er "wie ein Elefant sterben" - still und unauffällig verschwinden. Diese ungewöhnliche Idee faszinierte den Modezaren.

"Ich will nicht irgendwo rumliegen und verrotten. Ich verschwinde einfach", soll er ebenfalls einmal gesagt haben.

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Der berühmte Modemacher hatte bereits 2011 in einem Interview mit dem Playboy gesagt, dass er keine Gedenkstätte wolle. Der Gedanke daran sei ihm "unangenehm" und er wolle nicht, dass die Menschen an einem Ort um ihn trauern.

Karl Lagerfeld und seine Heimat Hamburg

Lagerfeld bei der Präsentation der Chanel-Kollektion 2019 in Frankreich. (Archivfoto)
Lagerfeld bei der Präsentation der Chanel-Kollektion 2019 in Frankreich. (Archivfoto)  © Christophe Ena/AP/dpa

Interessant ist auch der Blick auf seine Geburtsstadt Hamburg. Obwohl Lagerfeld 1933 dort geboren wurde, pflegte er kein allzu enges Verhältnis zur Hansestadt.

In der Doku wird deutlich, dass der Modedesigner sich in der glamourösen Welt von Paris wohler fühlte. Sein wahres Zuhause war die Mode, nicht ein "fester" Ort.

Die von Gero von Boehm (71) produzierte Doku wird am 24. Mai auch im Fernsehen ausgestrahlt.

Neben den Statements von Jondeau kommen auch andere Wegbegleiter zu Wort, die Lagerfelds außergewöhnlichen Lebensstil und seine Abneigung gegen konventionelle Rituale beschreiben.

Der Modevisionär bleibt auch nach seinem Tod ein Rätsel. Kein Grab, keine Gedenkstätte - nur sein unverwechselbares Vermächtnis in der Modewelt lebt weiter!

Wer die Doku "Karl - Der Mann hinter der Maske" sehen möchte, kann sie sich in der Mediathek von 3sat anschauen.

Titelfoto: Christophe Ena/AP/dpa

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