Tödlich verletzte Schafe wenige Meter neben einem Wohnhaus: War es ein Wolf?

Lürade - In der Nacht zu Montag wurden in Lürade zwei Schafe tödlich verletzt. Die Verletzungen deuten wohl auf einen Wolfsangriff hin.

Einem Schaf wurde der Bauch aufgerissen.
Einem Schaf wurde der Bauch aufgerissen.  © NEWS5 / Fabian Höfig

Marc Janz wollte am frühen Morgen seine Schafe füttern, als sich dem Landwirt ein grausames Bild darbot. Eines der Tiere wurde tödlich am Bauch verletzt, ein zweites am Hals. Das Schaf habe nur noch schwach geatmet, so Janz.

Der Bauer rief eine Tierärztin zum Hof im südlich von Hamburg gelegenen Lürade, die das Tier allerdings einschläfern musste.

"Historisch gab es in Hamburg bislang nur einen einzigen bestätigten Wolfsangriff", teilte Alexander Fricke, Sprecher der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Stadt Hamburg gegenüber TAG24 mit.

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Ende April 2025 gab es zudem einen Wildtier-Riss in Hamburg-Neuenfelde, der durch einen Genetik-Test eindeutig einem Wolf zugeordnet werden konnte.

Der aktuelle Fall aus Lürade sei der Behörde bekannt, so Fricke. Auch hier werde erst eine Genetik-Probe zeigen können, ob es sich bei dem Riss um die Attacke eines Wolfes gehandelt habe.

Marc Janz fürchtet weitere Wolfsangriffe

Ein zweites Schaf wurde am Hals verletzt. Marc Janz (40) musste es einschläfern lassen.
Ein zweites Schaf wurde am Hals verletzt. Marc Janz (40) musste es einschläfern lassen.  © NEWS5 / Fabian Höfig

Welches Lebewesen auch immer die Tiere angegriffen hat, sorgt jedenfalls dafür, dass es für den betroffenen Bauern schlaflose Nächte geben wird: Die Attacke fand nur wenige Meter vom Wohnhaus des Landwirtes entfernt statt.

Zum Zeitpunkt des Vorfalls habe er geschlafen, gab der Mann gegenüber einem Reporter vor Ort an.

"Da hab ich natürlich jetzt auch Angst, dass der Wolf nicht nur an die Schafe geht, sondern auch an die Rinder, die ja wesentlich wertvoller sind", sagte Janz gegenüber News5.

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Immerhin: Die Rinder und Pferde, die einige Weiden weiter standen, haben die Nacht schadlos überstanden. Sie hätten allerdings deutlich verängstigt gewirkt.

In und um Hamburg gibt es seit 2013 immer mal wieder bestätigte Wolfssichtungen, gerade am Stadtrand. Insgesamt 18 Fälle sind bekannt.

Besonders im Duvenstedter Brook scheint sich das Raubtier wohl zu fühlen. Jede dritte Sichtung findet in dem Naturschutzgebiet im Norden Hamburgs statt.

Titelfoto: NEWS5 / Fabian Höfig

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