Über 10.000 Teilnehmer: Dieser 17-Jährige ist Hamburgs cleverster Nachwuchs-Forscher

Von Bernhard Sprengel

Hamburg - In der Hansestadt sind die Bundessieger des Wettbewerbs "Jugend forscht" geehrt worden. Nach Hamburg gingen gleich mehrere Preise!

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r.) stand auf der Auszeichnungsveranstaltung zum 60. Bundeswettbewerb "Jugend forscht" am Stand von Louis Schwarzlose (17) aus Hamburg.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r.) stand auf der Auszeichnungsveranstaltung zum 60. Bundeswettbewerb "Jugend forscht" am Stand von Louis Schwarzlose (17) aus Hamburg.  © Markus Scholz/dpa

Der Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit ging an den Hamburger Louis Schwarzlose. Der 17-Jährige baute eine mobile Forschungsboje zur Erfassung von Umweltdaten in Gewässern. Die Boje kann sich autonom steuern und versorgt sich mit Strom aus Wind-, Wellen- und Solarenergie.

Auch eine Schule in der Hansestadt bekam eine Auszeichnung: Das Hamburger Gymnasium Farmsen erhielt den Preis der Kultusministerkonferenz "Jugend forscht Schule 2025".

Oskar Rost (17) und Marius Strauß (18) aus Thüringen erhielten den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit. Die beiden Schüler entwarfen eine KI-basierte Software, mit der schulische Leistungen transparenter und fairer beurteilt werden können. Die Software erkennt Fehler, zieht Punkte ab und macht Notenvorschläge.

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Zehn weitere Schüler aus Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden ausgezeichnet, und zwar als Bundessieger in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik.

"Jugend forscht" in Hamburg: Steinmeier ruft zur Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit auf

Auch Peter Tschentscher (59, SPD, l-r), Erster Bürgermeister Hamburgs, Dorothee Bär (47, CSU), Bundesforschungsministerin und Karin Prien (59, CDU), Bundesbildungsministerin, waren bei der Preisverleihung vor Ort.
Auch Peter Tschentscher (59, SPD, l-r), Erster Bürgermeister Hamburgs, Dorothee Bär (47, CSU), Bundesforschungsministerin und Karin Prien (59, CDU), Bundesbildungsministerin, waren bei der Preisverleihung vor Ort.  © Markus Scholz/dpa

In einer Rede vor den rund 1000 Gästen rief Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der ebenfalls bei der Verleihung anwesend war, zur Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit auf. "Das weltweit anerkannteste, hochleistungsfähige Wissenschafts- und Universitätssystem der USA droht in der Mühle von Populismus und Kampf gegen das sogenannte Establishment leichtfertig zerrieben zu werden", sagte der Bundespräsident laut einem Redemanuskript.

Steinmeier erinnerte in seiner Rede an den Beginn von "Jugend forscht". Die erste Preisverleihung habe im Jahr 1966 in Hamburg stattgefunden. Schon damals habe man um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit gefürchtet. Mit einer Bildungsoffensive, zu der Schüler-BAföG und -austausch und Auslandsstipendien gehörten, sei gegengesteuert worden.

"Sicherlich aber auch, weil engagierte Persönlichkeiten wie Henri Nannen die Initiative ergriffen und einen Wettbewerb wie 'Jugend forscht' ins Leben gerufen haben", fügte der Bundespräsident hinzu. Henri Nannen (1913-1996) war Gründer und viele Jahre Chefredakteur des Magazins "Stern".

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Zum diesjährigen Bundesfinale des Wettbewerbs hatten 167 junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik 112 Forschungsprojekte in der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr präsentiert. Die Finalisten hatten sich zuvor bei einem der 16 Landeswettbewerbe durchgesetzt. Die Siegerehrung fand bei Lufthansa Technik am Hamburger Flughafen statt.

Die Patenschaft für den 60. Bundeswettbewerb hatte die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr übernommen. Er stand unter dem Motto "Macht aus Fragen Antworten". Es hatten sich 10.350 junge Menschen mit 5664 Projekten beteiligt.

Titelfoto: Markus Scholz/dpa

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