Pflegebedürftige in Hamburg: Eigenanteil steigt 2023 deutlich

Hamburg - Pflegebedürftige im Heim müssen in Hamburg trotz neuer Entlastungszuschläge in diesem Jahr deutlich mehr selbst bezahlen. Spitzenreiter ist NRW, in Sachsen-Anhalt ist der zu zahlende Eigenanteil am niedrigsten.

Hamburger müssen 2023 deutlich mehr für die Pflege Angehöriger im Heim zahlen als noch im vergangenen Jahr. (Symbolbild)
Hamburger müssen 2023 deutlich mehr für die Pflege Angehöriger im Heim zahlen als noch im vergangenen Jahr. (Symbolbild)  © Angelika Warmuth/dpa

Zum 1. Januar waren im ersten Jahr im Heim im Schnitt monatlich 2296 Euro fällig - 168 Euro mehr als Anfang 2022, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (vdek) ergab. Hintergrund seien besonders höhere Kosten für Lebensmittel und Personal infolge einer inzwischen greifenden Tarifbezahlungspflicht.

Bundesweit müssen Pflegebedürftige im Schnitt 2411 Euro pro Monat aus eigener Tasche zuzahlen - 278 Euro mehr als Anfang 2022. Mit monatlich 2782 Euro am teuersten ist es den Angaben zufolge im Saarland, mit 1823 Euro am günstigsten in Sachsen-Anhalt.

Die Entlastungszuschläge steigen mit längerem Heimaufenthalt und dämpfen die Kostenzuwächse dann jeweils stärker.

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Auch mit dem höchsten Zuschlag, den es ab dem vierten Jahr im Heim gibt, stieg die Zuzahlung in Hamburg um 70 Euro auf nun 1684 Euro, wie aus den Daten hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Ohne Zuschläge lägen die Zuzahlungen im Schnitt bei 2343 Euro - 175 Euro mehr als im Vorjahr.

Im bundesweiten Schnitt stiegen die zu zahlenden Beiträge ab dem vierten Jahr im Heim um 130 Euro auf 1671 Euro pro Monat. Ohne Zuschläge kletterten die Kosten um 289 auf 2468 Euro im Monat. Bundesweit am teuersten ist es ab dem vierten Jahr im Heim in Nordrhein-Westfalen mit monatlich 2005 Euro, am günstigsten in Sachsen-Anhalt mit 1237 Euro.

Pflege-Zuzahlung: Eigenanteil steigt auch bundesweit

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen dann noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen hinzu.

Seit Anfang 2022 gibt es neben den Zahlungen der Pflegekasse einen Entlastungszuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Der Eigenanteil nur für die reine Pflege sinkt so im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent, ab dem vierten Jahr um 70 Prozent.

Für die Auswertung wurden den Angaben zufolge Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern ausgewertet. Die Daten beziehen sich auf Bewohner mit den Pflegegraden 2 bis 5.

Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa

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