Neuer Party-Trend in Hamburg: Techno-Tischtennis im Szeneclub

Hamburg - Tischtennis-Rundlauf mit Rave-Atmosphäre: Bei Topspin Techno werden Nachtleben und Freizeitsport vereint. Was das Ganze mit Kochlöffeln und Sekt-Mate zu tun hat, erklären die Veranstalter von Topspin.

Teilnehmer des Techno-Tischtennis-Rundlauf im Club Solar an der Reeperbahn.
Teilnehmer des Techno-Tischtennis-Rundlauf im Club Solar an der Reeperbahn.  © Marcus B randt/dpa

Techno, Tischtennis, Topspin - was im Frühjahr 2022 als Idee für ein oder zwei Promo-Events startete, hat sich mittlerweile in der Hamburger Techno-Szene als feste Veranstaltung an Donnerstagen entwickelt. Wer Lust auf Tischtennis-Rundlauf und Sets von Hamburger DJs hat, wird bei Topspin auf jeden Fall fündig.

Paul Beutin und Kai Kaden sind die Gesichter der noch jungen Technoveranstaltung. Doch beim sportlichen Rave hört es nicht auf: von einer eigenen Kleidungsmarke über angesagte Sekt-Mate-Mixgetränke bis hin zu Sketchen auf Social Media - die beiden Hamburger sind sich für wenig zu schade. Mit ihrem humorvollen Auftritt wollen sie "versuchen der Veranstaltung ein Gesicht zu geben. Dass die Party eben genauso bunt, wild, crazy ist wie wir beide", erklärt Paul im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir brauchen keinem was vormachen, das ist keine Underground-Techno-Veranstaltung, von der niemand etwas mitbekommt."

Techno-Tischtennis: Von Studenten bis hin zu 40-, 50-Jährigen ist alles dabei

Die Atmosphäre beim Techno-Tischtennis unterscheidet sich nicht von der einer Clubnacht - aber deutlich von der, in einer Turnhalle.
Die Atmosphäre beim Techno-Tischtennis unterscheidet sich nicht von der einer Clubnacht - aber deutlich von der, in einer Turnhalle.  © Marcus Brandt/dpa

Nicht nur die Veranstaltung samt sogenannter Crazy Rounds, bei denen nicht mit Tischtennisschlägern, sondern mit Käsereiben, Schaufensterpuppen, Kochlöffeln und Co gespielt wird, ist bunt. Auch das Publikum ist eine wilde Mischung: "Von Studenten bis hin zu 40-, 50-Jährigen ist hier wirklich alles dabei", sagt Paul.

Es ginge dabei um Techno, Tischtennis und vor allem um das Miteinander. "Man schaut nicht nur stumpf dem DJ zu. Man macht Sport zusammen, lacht übereinander und miteinander. Hier lernen sich einfach super viele Leute kennen", sagt Paul.

Das mache es für ihn aus. Manche Leute kommen demnach auch einfach nur um Freunde zu sehen und Zeit miteinander zu verbringen. Techno und Tischtennis müssen also nicht zwangsläufig im Vordergrund stehen.

Topspin-Partyveranstalter können sich auch Techno-Tischtennis-Liga vorstellen

Auf ihrem Instagram-Account haben Paul und Kai mittlerweile mehr als 2500 Follower gesammelt. Dort gehe es neben Informationen zu den nächsten Events vor allem um Comedy. "Was uns ausmacht ist, dass wir uns online total zum Deppen machen und dazu noch eine gute Party schmeißen", sagt Paul.

Dabei finden auch ernstere Themen bei Topspin Gehör. Über ihre Social-Media-Kanäle informieren Paul und Kai beispielsweise über Periodenprodukte und schaffen so Raum für ein Thema, das in der Öffentlichkeit selten zur Sprache kommt. "Wir steigern uns mit den Videos irgendwie ins immer Verrücktere und Bescheuertere, wollen aber natürlich auch anständige, wichtige Themen ansprechen", erklärt Paul.

Mit Topspin Techno haben die beiden das Herz der Hamburger Techno-Szene wie im Sturm erobert. Ob das auch in anderen Teilen Deutschlands klappt, könnte sich bald herausstellen: "Wir würden Topspin auch in Berlin, Köln, Frankfurt und so weiter sehen."

Auch eine Topspin-Liga könnte Paul sich vorstellen: "Dann könnte man aus den verschiedenen Städten die Leute nach Hamburg holen und ein Turnier machen. Dann geht's um Tischtennis und Rave, aber eben größer!" Doch bis es soweit ist, gibt es immer donnerstags ab 18:30 klassisch Topspin Techno im Solar Club.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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