Vorbild San Francisco: CDU will neues Brücken-Wahrzeichen für Hamburg

Hamburg - Der Abriss der ikonischen Köhlbrandbrücke ist längst beschlossen, anstelle des Hamburger Wahrzeichens soll ein Tunnel den Hamburger Hafen queren. Die CDU-Fraktion will dafür ein anderes Wahrzeichen im Süderelberaum schaffen – und richtet dafür den Blick nach San Francisco.

Die geplante Süderelbbrücke soll nach Willen der CDU ein illuminiertes neues Wahrzeichen des Hamburger Südens werden und anders als auf dieser Visualisierung in hellem Licht erstrahlen.
Die geplante Süderelbbrücke soll nach Willen der CDU ein illuminiertes neues Wahrzeichen des Hamburger Südens werden und anders als auf dieser Visualisierung in hellem Licht erstrahlen.  © Planungsgemeinschaft sbp, WTM und D+W

Eingeweiht durch den damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel (†97, FDP) persönlich am 20. September 1974 entwickelte sich die Stahlbetonbrücke über den Köhlbrand im Hamburger Hafen schnell zu einem Wahrzeichen der Stadt. Die Möglichkeit die mehr als 3000 Meter lange Brückenkonstruktion zu Fuß zu überqueren nutzen in den ersten drei Tagen nach Eröffnung mehr als 600.000 Hamburger. Anschließend und bis heute dient die Brücke mit ihren 135 Meter hohen Pylonen vor allem dem Hafenverkehr.

Etwa 30.000 Fahrzeuge täglich queren das Bauwerk, doch um auch zukünftigen Generationen von Containerriesen die Zufahrt zu den Terminals zu ermöglichen, müsste die Durchfahrtshöhe Prognosen zufolge auf mindestens 73 Metern angehoben oder der Köhlbrand untertunnelt werden.

Der Entscheidung für die zweite Variante folgt spätestens 2034 der Abriss. Für die CDU geht damit auch ein Wahrzeichen im Süderelberaum. Da scheint der Partei der geplante Brückenneubau in eben diesem Gebiet im Zuge der Erweiterung der A26-Ost wie gerufen zu kommen.

CDU Hamburg will illuminierte Brücke nach kalifornischem Vorbild

Dient der CDU Hamburg als Vorbild: die San Francisco Bay Bridge in Kalifornien.
Dient der CDU Hamburg als Vorbild: die San Francisco Bay Bridge in Kalifornien.  © Monica M. Davey/dpa

André Trepoll (45, CDU) ist Fraktionssprecher für Bezirke und Verfassung seiner Partei. In einer Pressemitteilung erklärt Trepoll, die Idee des "neuen Wahrzeichen im Süden Hamburgs", der "Southern Elbe Bay Bridge".

Die neue Brücke über die Süderelbe müsste nicht "nur technisch den höchsten Ansprüchen genügen", sie solle auch "ein ästhetisches Meisterwerk werden." Ein "großartiges Vorbild" wie dieses Meisterwerk aussehen könnte, meint die CDU mit der San Francisco Bay Bridge gefunden zu haben. "Dank ihrer modernen vernetzten LED-Beleuchtung ist sie ein wahres Leuchtfeuer und leistet einen maßgeblichen Beitrag zur Skyline in Kalifornien", führt der CDU-Politiker in der Pressemitteilung weiter aus.

Und nicht nur da. Die Partei hat bereits einen Antrag gestellt, in dem sie von dem Hamburger Senat fordert "gemeinsam mit dem Bund dafür zu sorgen, dass ein derartiges Kunstwerk bei der Erstellung der neuen Brücke als Wahrzeichen für den gesamten Süderelberaum entsteht."

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Da Hamburg bekanntlich mehr Brücken als Amsterdam und Venedig hat, würde ein solches Brückenbauwerk gut zur Hansestadt passen, findet die CDU. Und fordert "Wir brauchen Mut für eine tolle, mit LED-Lichtkunst illuminierte, Skyline-Brücke in Hamburg."

Über die voraussichtlichen Kosten und die Bauzeit der "Southern Elbe Bay Bridge" ist nichts bekannt.

Titelfoto: Monica M. Davey/ dpa

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