Westerwald/Haiger - Ein Bauarbeiter wurde schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen: An einer Bahnstrecke am Ostrand des Westerwalds kam es zu einem verhängnisvollen Unfall!
Das Unglück ereignete sich am Montag gegen 13.45 Uhr nahe Haiger-Sechshelden im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis, wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte.
Demnach waren mehrere Arbeiter mit Maßnahmen zur Hangsicherung nahe einer Bahnstrecke beschäftigt. Die Bauarbeiter befanden sich in etwa zehn Metern Höhe und damit oberhalb der Oberleitungen.
Ein 56 Jahre alter Mann warf ein Maßband den Hang hinunter. "Dabei geriet das Maßband an die Oberleitung und der Serbe erhielt einen Stromschlag", ergänzte ein Sprecher.
Der 56-Jährige erlitt schwere Verletzungen. Ein Rettungshubschrauber eilte zur Unglücksstelle und brachte den Arbeiter auf dem schnellsten Weg in eine Spezialklinik in Duisburg.
Oberleitungen an Bahnstrecken führen Spannung von 15.000 Volt
Die weiteren Arbeiter, die das Unglück mitansahen, erlitten jeweils einen Schock. Sie wurden alle von Notfallseelsorgern betreut.
"Das betroffene Gleis war von 13.45 Uhr bis 20.20 Uhr vollständig gesperrt", hieß es weiter. Bei insgesamt acht Zügen sei es zu Verspätungen gekommen. Die Ermittlungen zu dem Strom-Unfall dauern an.
Angesichts des Vorfalls sprach die Bundespolizei eine allgemeine Mahnung aus: "Die Oberleitungen der Eisenbahn führen eine Spannung von 15.000 Volt. Die Oberleitung ist immer mit Strom versorgt, auch wenn gerade kein Zug fährt."
Zudem sei es auch möglich, einen Stromschlag zu erleiden, ohne direkt mit der Oberleitung in Kontakt zu kommen, da der Strom "auch durch die Luft überspringen" könne.
Die Deutsche Bahn bestätigt diese Warnung. Demnach kann schon bei einem Abstand von eineinhalb Metern der Strom von einer Oberleitung in Form eines Lichtbogens überspringen!