Heute vor 232 Jahren: Marie-Antoinette wird durch Guillotine enthauptet

Heute vor 232 Jahren, am 16. Oktober 1793, wird Marie-Antoinette durch die Straßen von Paris gefahren - in einem offenen Henkerskarren - demütigend für eine Frau, die einst Königin von Frankreich war. Ihr Ziel: Die Guillotine auf dem Place de la Révolution, wo nur neun Monate zuvor ihr Ehemann Ludwig XVI. hingerichtet wurde.

Weitere spannende Ereignisse findest Du unter Heute vor ... Jahren.

Vom Thron zur Guillotine

Marie-Antoinettes Hinrichtung 1793 auf dem Revolutionsplatz.
Marie-Antoinettes Hinrichtung 1793 auf dem Revolutionsplatz.  © Fotomontage: 123rf/packshot, Autor/-in unbekanntUnknown author/Public domain/via Wikimedia Commons

Sie wurde 1755 als 15. Kind von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia (1717 bis 1780) und von Kaiser Franz I. von Lothringen (1708 bis 1765) geboren und 1770 im Alter von nur 14 Jahren mit dem späteren König Ludwig XVI. (1754 bis 1793) verheiratet: Marie-Antoinette.

Lange Zeit lebte die junge Königin im Luxus von Versailles und wurde schnell zum Symbol einer verschwenderischen Monarchie. Geliebt vom Adel, gehasst vom Volk. Ihre Unbeliebtheit wuchs mit der Wirtschaftskrise, dem Hunger des Volkes und Skandalen am Hof. Letztlich machte man sie zum Sündenbock für alles, was man an der Monarchie verachtete.

Der Ausbruch der Französischen Revolution 1789 markierte endgültig den Anfang ihres Sturzes. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch 1791 verlor Marie-Antoinette jede politische Glaubwürdigkeit, ihr Ansehen war zerstört.

Heute vor 75 Jahren: Die erste Scheinwahl Deutschlands
Heute vor ... Jahren Heute vor 75 Jahren: Die erste Scheinwahl Deutschlands

Nachdem die Monarchie abgesetzt war, wurde zuerst ihr Mann, Ludwig XVI. im Januar 1793 hingerichtet und nur wenige Monate später, im Oktober 1793, auch Marie-Antoinette - unter anderem angeklagt wegen Hochverrats, Verschwendung von Staatsgeldern und Inzest.

Ob es ein faires Verfahren gab? Wohl kaum, die Entscheidung war längst gefallen. Der Prozess diente lediglich dem Anschein eines ordnungsgemäß ablaufenden Gerichtsverfahrens.

Der letzte Tag von Marie-Antoinette

Skizze von Jacques-Louis David: Marie-Antoinette auf dem Weg zum Schafott.
Skizze von Jacques-Louis David: Marie-Antoinette auf dem Weg zum Schafott.  © Jacques-Louis David/Public domain/via Wikimedia Commons

Die im Gefängnis einsitzende, gesundheitlich angegriffene und vorzeitig gealterte Marie-Antoinette durfte nach der Urteilsverkündung in der Nacht vor ihrer Hinrichtung einen letzten Brief schreiben.

Dieser wurde jedoch unterschlagen und kam nie bei seiner Adressatin, ihrer Schwägerin Madame Élisabeth, an.

Im Laufe des Vormittags am 16. Oktober 1793 betrat der Henker die Zelle der ehemaligen Königin. Sie soll ein weißes Pikeekleid, eine Linon-Haube und schwarze Satinschuhe getragen haben.

Heute vor 48 Jahren: Deutscher Herbst erreicht Höhepunkt des RAF-Terrors
Heute vor ... Jahren Heute vor 48 Jahren: Deutscher Herbst erreicht Höhepunkt des RAF-Terrors

Mit kurz geschorenem Haar und auf dem Rücken gefesselten Armen setzte sie sich schließlich auf die Henkerskarre und wurde durch eine Menge von zahlreichen Schaulustigen zur Hinrichtungsstätte transportiert.

Der letzte Moment vor dem Tod

Marie-Antoinette behielt bis zum Schluss eine stolze, mutige Haltung. Ihre letzten Worte richtete sie vermutlich an den Henker, nachdem sie ihm auf den Stufen zum Schafott hinauf versehentlich auf den Fuß getreten war, wofür sie sich entschuldigte.

Um die Mittagszeit legte sie ihr Haupt auf den Richtblock nieder - das Fallbeil fällt. Marie-Antoinette stirbt mit nur 37 Jahren.

Für die einen war sie eine Märtyrerin, für andere eine Tyrannin. Mit der Zeit wandelte sich ihr Image. Heute wird die ehemalige Königin oft als tragische Figur der Geschichte dargestellt. Ob in Filmen, Serien oder Romanen: Der Mythos Marie-Antoinette lebt weiter.

Titelfoto: Fotomontage: 123rf/packshot, Autor/-in unbekanntUnknown author/Public domain/via Wikimedia Commons

Mehr zum Thema Heute vor ... Jahren: