Betrug am Telefon: Falscher Arzt fordert Schweiz-Mittel für angeblich todkranke Tochter
Von Manuel Rank
Kelheim - Am Dienstag erhielten eine Frau und ihr Ehemann aus Niederbayern gegen 17.30 Uhr einen Anruf eines Betrügers. Das Paar verlor Bargeld und Schmuck im sechsstelligen Bereich.
Die Ehefrau erhielt am Dienstag laut Polizei einen Anruf eines angeblichen Arztes, der behauptete, die Tochter des Paars liege schwer krank im Krankenhaus und benötige ein teures Spezialmedikament aus der Schweiz.
Eine Stunde lang hielt der falsche Arzt die Frau am Telefon und ließ sie mehrfach mit der weinenden, vermeintlichen Tochter sprechen.
Während der Ehemann zur Klinik gelotst wurde, holte ein angeblicher Vertreter der Krankenkasse die Wertsachen gegen 18.30 Uhr in der Drosselstraße ab. Die Beute steckte in einer roten Stofftasche. Erst als der Mann zurückkehrte und das Paar die echte Tochter kontaktierte, flog der Betrug auf.
Die Frau übergab laut einer Polizeisprecherin nicht die gesamten geforderten 150.000 Euro, der Schaden liege jedoch im sechsstelligen Bereich.
Polizei hofft auf Hinweise zur Übergabe und zum Betrüger
Der unbekannte, männliche Abholer war relativ groß (circa 1,85 Meter), schlank und hatte dunkle Haare. Er trug einen hellgrauen Pullover ohne Kapuze und eine dunkle Hose. Zudem sprach er wohl mit einem Akzent. Ob er mit einem Fahrzeug unterwegs war, ist derzeit nicht bekannt.
Die Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern bittet Personen, die sachdienliche Hinweise zur Übergabe gegen 18.30 Uhr in der Drosselstraße und zum unbekannten Mann geben können, sich bei der Polizeiinspektion Kelheim unter Tel. +49 9441 5042-0 zu melden.
Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen und sucht nach Zeuginnen und Zeugen.
Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa (Symbolfoto)
