Betrug via WhatsApp: Kripo gelingt Schlag gegen Bande in Deutschland!

Nürnberg - Es ist eine Masche, die leider viel zu oft zum Erfolg führt: WhatsApp-Nachrichten, in denen vermeintlich das eigene Kind um Geld bittet, haben viele Menschen schon erhalten.

WhatsApp wird immer wieder für Betrugsversuche genutzt.
WhatsApp wird immer wieder für Betrugsversuche genutzt.  © Zacharie Scheurer/dpa

Die Nürnberger Kriminalpolizei hat nun zahlreiche Taten einer bundesweit agierenden Betrügerbande aufklären können, die ihre Opfer um die stattliche Summe von 370.000 Euro gebracht haben soll!

Der Kopf der Bande, ein 21-jähriger Nürnberger, sitze in Untersuchungshaft, teilten die Ermittler am Dienstag mit. Ermittlungen gegen weitere Mitglieder der mindestens sechsköpfigen Gruppe laufen.

Den Erkenntnissen zufolge nutzten die Täter zwei Betrugsmaschen, um an das Geld zu kommen. Sie kontaktierten die jeweiligen Geschädigten erst per WhatsApp oder SMS und gaben sich als deren Kind aus. Im Laufes des Chats baten sie danach darum, Rechnungen per Überweisung zu begleichen.

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Dafür unterhielt die Bande laut Kripo ein Netzwerk von mindestens 50 Finanzagenten, die ihre Bankkonten gegen eine Bezahlung dafür zur Verfügung stellten, sodass diese für die entsprechenden Transaktionen genutzt werden konnten.

Den Ermittlern der Nürnberger Kriminalpolizei ist ein großer Erfolg geglückt. (Symbolbild)
Den Ermittlern der Nürnberger Kriminalpolizei ist ein großer Erfolg geglückt. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

Kopf der Bande geht zufällig bei einer Fahrscheinkontrolle in einem Zug bei Würzburg ins Netz

Bei der zweiten Masche gaben sich die Täter am Telefon als Bankmitarbeitende aus und sollen dabei bereits Zugriff auf das Online-Banking der Geschädigten gehabt haben. Die Täter überredeten ihre Opfer, Zahlungen im TAN-Verfahren freizugeben.

Den per Haftbefehl gesuchten Kopf der Bande schnappten die Ermittler eigenen Angaben nach im vergangenen Herbst, nachdem er bei einer Fahrscheinkontrolle in einem Zug bei Würzburg kein Ticket vorweisen konnte. Er nutzte zu diesem Zeitpunkt darüber hinaus eine falsche Identität, die richtige konnten die Ermittler letztlich über seine Fingerabdrücke klären.

Außerdem: Gegen die Finanzagenten laufen demzufolge Strafverfahren wegen des Verdachts der Geldwäsche.

Titelfoto: Zacharie Scheurer/dpa

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