Fiese Betrugsmasche: Verbraucher können sich nicht schützen!
Berlin - PayPal gehört immer noch zu den beliebtesten Anbietern, wenn es um das Thema Online-Zahlungen geht. Es gibt aber auch immer wieder Probleme mit Betrügern, die sich mit verschiedensten Methoden am Geld anderer bereichern. Eine Methode davon ist zwar nicht komplett neu, tritt aber in letzter Zeit vermehrt auf. Das Schlimme daran: Verbraucher können sich nicht schützen.
Die Masche funktioniere mithilfe der von PayPal eingeführten Gastkonten, wie die Wirtschaftswoche berichtet. Mit denen soll man auch ohne eigenes PayPal-Konto Zahlungen über den Anbieter abwickeln können.
Das Geld wird dann vom Girokonto der Gäste abgebucht. Eine eigentlich praktische Möglichkeit, die für fiese Betrüger allerdings ein gefundenes Fressen darstellt.
Das Unternehmen verlangt für Bestellungen über ein solches Gastkonto nämlich nur ein paar leicht zu beschaffende, persönliche Daten und dann kann munter drauflos bestellt werden.
"Da Zahlungsdienste die Identität des Zahlers nicht zuverlässig prüfen, können sich Verbraucherinnen und Verbraucher vor diesem Betrug nicht schützen", erklärte Dr. Heiko Fürst vom Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin.
Betrüger haben es leichter als die Benutzer selbst
Ein Opfer eines solchen Falls ist ein angehender Arzt aus Niedersachsen, der nicht namentlich erwähnt werden will.
Er bekam eine ungewöhnliche E-Mail von PayPal, in der es hieß, er hätte Papiertüten im Wert von 70 Euro bestellt.
Zunächst hielt er sie für einen Fake, wollte aber vorsichtshalber doch einmal beim betreffenden Onlineshop nachfragen.
Ein Mitarbeiter bestätigte ihm, dass die Bestellung tatsächlich getätigt wurde - über ein PayPal-Gastkonto. Außerdem sei es wohl in letzter Zeit öfter zu solchen Vorfällen gekommen.
Er ließ das Geld von seiner Bank zurückbuchen, doch daraufhin folgte eine Mahnung von PayPal. Die Zahlung konnte auch nach etlichen Telefonaten nicht gestrichen werden.
"Wenn ich PayPal nutze, muss ich Zahlungen mit etwas Aufwand freigeben. Bei den Gastkonten reicht offenbar die Kenntnis nur weniger Daten aus, um auf meine Kosten etwas zu bestellen", kritisierte der Betrogene, der sein PayPal-Konto anschließend löschte.
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