Miese Lexikon-Masche: Ehepaar will Sammlung verkaufen - Sechsstelliger Schaden
Taucha - Was für ein Verlust: Ein Ehepaar aus der Nähe von Leipzig wollte eine Lexikonsammlung verkaufen und geriet an skrupellose Betrüger. Der Schaden ist riesig.
Alles in Kürze
- Ehepaar aus Taucha verliert fast 100.000 Euro durch Betrug.
- Betrug über Onlineplattform und falsche Verkaufsanfrage.
- Opfer überweisen Geld für Notar- und Speditionskosten.
- Betrüger nehmen Kredite im Namen der Opfer auf.
- Polizei ermittelt wegen Betruges.

Fast 100.000 Euro haben die Frau (65) und der Mann (70) aus Taucha verloren, wie Polizeisprecher Moritz Peters am Montag berichtete.
Den Betrügern aufgesessen sind die Eheleute bereits im Frühjahr, doch erst jetzt haben sie sich an die Polizei gewandt.
So haben sie im März erstmals versucht, ihre Bertelsmann-Lexika über eine Onlineplattform zu verkaufen, hatten aber zunächst keinen Erfolg.
Daraufhin habe sich eine Person bei ihnen gemeldet, die ihnen anbot, die Sammlung für die zu veräußern. "Für den notariellen Verkauf sollten die Opfer Gehaltsnachweise und andere Dokumente übermitteln", so Peters.
Das tat das Paar, erhielt daraufhin zwei Zahlungen von mehreren Zehntausend Euro, die sie "unter dem Vorwand der Zahlung von Notar- und Speditionskosten" aber weiter überwiesen.
Betrüger nehmen Kredite im Namen ihrer Opfer auf
Um den Verkaufserlös für die Bücher zu erhöhen, sollten die Frau und der Mann schließlich noch einmal mehrere Zehntausend Euro ihres eigenen Geldes auf ein Konto einzahlen. Auch dem kamen sie nach. Danach sei plötzlich Funkstille mit dem vermeintlichen Vermittler gewesen.
Das böse Erwachsen kam erst im Mai, als sich verschiedene Banken bei dem Ehepaar meldeten, weil diese auf Kreditraten warteten. Die Betrüger hatten zwei Kredite auf den Namen der beiden abgeschlossen.
Die Leipziger Polizei ermittelt wegen Betruges.
Titelfoto: IMAGO / Enters