Brand in Pflegeheim: Leichen werden obduziert

Reutlingen - Die Leichen der drei Menschen, die am Dienstag in Reutlingen beim Brand in einem Pflegeheim ums Leben gekommen sind, sollen bis Freitag obduziert werden.

Die polizeilichen und forensischen Ermittlungen dauern an.
Die polizeilichen und forensischen Ermittlungen dauern an.  © Christoph Schmidt/dpa

Dabei werde geklärt, ob es sich bei der jeweiligen Todesursache tatsächlich um Rauchgasvergiftung handele, wie von den Rettungskräften vermutet worden war, sagte eine Sprecherin der Polizei Reutlingen am Donnerstag.

Eine 57 Jahre alte Mitbewohnerin der Einrichtung steht unter Verdacht, den Brand gelegt zu haben. Sie wurde bei dem Brand schwer verletzt und wird derzeit in einer Spezialklinik behandelt. Es gebe Hinweise und Ermittlungsergebnisse, die einen dringenden Verdacht begründeten, hieß es bei der Polizei.

Die Staatsanwaltschaft habe einen Unterbringungsbefehl erlassen. Das bedeutet, dass die psychisch kranke Tatverdächtige in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird, sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt.

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Die Vernehmung der verdächtigen und schwer verletzten Frau soll sich noch verzögern. "Das wird sicher noch einige Tage dauern", sagte ein Sprecher der Polizei in Reutlingen am Donnerstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. "Die Frau ist aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht vernehmungsfähig."

Bei dem Brand waren eine 53-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 73 und 88 Jahren ums Leben gekommen. Das Feuer war in einer von insgesamt vier Wohngruppen des Heimes ausgebrochen. Dort leben jeweils sieben bis acht psychisch kranke Menschen zusammen.

Erstmeldung: 10.10 Uhr, aktualisiert um 12.26 Uhr.

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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