Brandanschlag auf Bundeswehr-Fahrzeuge: Waren es Linksextremisten?
Von Nicole Schippers
Alles in Kürze
- Brandanschlag auf Bundeswehr-Fahrzeuge in Kassel
- Vier Zivilfahrzeuge ausgebrannt, Staatsschutz ermittelt
- Verletzt wurde niemand, Sachschaden rund 150.000 Euro
- Innenminister Poseck verurteilt Taten als Angriff auf alle
- Linksextremismus als möglicher Hintergrund wird geprüft
Kassel - Mitten in der Nacht brennen mehrere Zivilfahrzeuge der Bundeswehr im nordhessischen Kassel. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Der Staatsschutz ermittelt.

In Kassel sind in der Nacht vier parkende Zivilfahrzeuge der Bundeswehr ausgebrannt. Nach den bisherigen Ermittlungen der Kasseler Kriminalpolizei deute alles auf eine vorsätzliche Brandstiftung hin, teilte die Polizei mit.
Eine noch in der Nacht eingeleitete Fahndung nach den mutmaßlichen Tätern sei ohne Erfolg geblieben.
Da ein politisches Motiv derzeit nicht ausgeschlossen werden könne, würden die weiteren Ermittlungen vom Staatsschutz geführt.
Das Feuer im Stadtteil Bad Wilhelmshöhe wurde den Angaben zufolge in der Nacht zu Dienstag gegen 3.15 Uhr gemeldet.
Ein Anwohner war demnach auf die brennenden Fahrzeuge aufmerksam geworden. Er hatte die Feuerwehr und die Polizei alarmiert und noch selbst Löschversuche unternommen. Verletzt wurde niemand. Die Fahrzeuge wurden den Angaben zufolge völlig beschädigt. Der Gesamtsachschaden belaufe sich nach ersten vorsichtigen Schätzungen auf rund 150.000 Euro. Die Polizei sucht Zeugen, die gebeten werden, sich unter der Rufnummer 05619100 zu melden.
Innenminister Poseck verurteilt die Taten als "Angriff auf uns alle"

Hessens Innenminister Roman Poseck (55) verurteile die Taten auf das Schärfste. "Angriffe auf die Bundeswehr sind Angriffe auf uns alle", sagte der CDU-Politiker laut Mitteilung.
"Die Bundeswehr ist Teil unserer Gesellschaft. Gerade in diesen unruhigen Zeiten sollte allen bewusst sein, dass die Bundeswehr für unsere Sicherheit unverzichtbar ist."
Sie verdiene volle Rückendeckung und Unterstützung. "Als hessische Landesregierung stehen wir uneingeschränkt hinter der Bundeswehr und den Soldatinnen und Soldaten."
Er setze darauf, dass die verwerflichen Taten konsequent aufgeklärt und verfolgt werden.
"Es spricht viel dafür, dass die Angriffe einen linksextremen Hintergrund haben", so Poseck. "Insoweit zeigt sich wieder einmal, dass auch der Linksextremismus eine große Gefahr für unsere Sicherheit und unser friedliches Zusammenleben ist. Wir unternehmen deshalb in Hessen alles, um auch dem Linksextremismus wirkungsvoll entgegenzutreten."
Titelfoto: Feuerwehr Kassel